Klimaanpassung im Gemüsegarten

Trockenere Sommer, Starkregenereignisse, ein verlängertes Gartenjahr. Martin Breidbach zeigt Strategien, wie sich der Gemüsegarten bezogen auf die Klimafolgen anpassen lässt.

Mulchen im Gemüsebeet
Mulchen schützt den Boden und senkt den Wasserbedarf im Gemüsebeet.   © Verband Wohneigentum/Breidbach

Was tun, wenn die Sommer trockener werden?

Bestellt die Gemüsebeete rechtzeitig und setzt auf frühe Arten. Früh gesät bzw. gepflanzt, haben Blumenkohl und Kohlrabi, Erbsen sowie Puffbohnen, Rettich, Spinat, verschiedene Salate und Blattpetersilie ihre Wachstumsphase mit dem hohem Wasserbedarf bereits abgeschlossen, wenn der Boden trocken wird. Geeignet sind auch Gemüsearten mit tief reichenden Pfahlwurzeln wie Möhren, Pastinaken, Rote Rüben, Schwarzwurzeln oder Wurzelpetersilie. Wichtig hierbei ist, dass der Boden tiefgründig gelockert ist, damit sich die Wurzeln entsprechend entwickeln können. Ausgesäte Pflanzen haben im Vergleich zu gepflanzten Jungpflanzen den Vorteil, dass sie tiefer reichende Wurzeln bilden.

Sparsamer Umgang mit Wasser

Der sparsame Umgang mit Wasser wird immer wichtiger. Beispielsweise sollte Regenwasser gesammelt und versiegelte Flächen geöffnet werden. Wassersparende Bewässerungssysteme in Kombination mit einer Bodenfeuchtemessung helfen, das wertvolle Gut Regenwasser gezielt und wohldosiert an die Pflanzen zu bringen.

Olla frei stehend
Olla frei stehend   © Verband Wohneigentum/Breidbach
Olla eingegraben
Olla eingegraben   © Verband Wohneigentum/Breidbach
Neben der Tropfbewässerung sind Ollas sehr gut für eine gezielte und sparsame Bewässerung geeignet. Dabei handelt es sich um ungebrannte Tongefäße, die - im Boden eingegraben - das Wasser langsam an die Umgebung abgeben. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich solche Gefäße auch mit normalen Tontöpfen herstellen.

Bodenverbesserung erleichtert Klimaanpassung

Nachhaltig und sehr wirkungsvoll sind auch Maßnahmen, die den Humusgehalt des Bodens erhöhen, denn Humus ist ein guter Wasserspeicher. Besonders nützlich ist diese Eigenschaft im Winter, weil überschüssige Niederschläge gespeichert werden und nicht in den Untergrund versickern und so verloren gehen. Mit Beginn der Wachstumsperiode steht dann das Wasser den Pflanzen zur Verfügung.

Unerlässlich ist auch das regelmäßiges Hacken. Dadurch werden die Bodenkapillare gekappt und die Verdunstung von im Boden gespeichertem Wasser reduziert.

So lässt sich der Wasserbedarf im Beet einschränken. Nicht umsonst lautet ein altes Sprichwort: "1 x hacken ersetzt 3 x gießen".

Gleichzeitig ist der aufgelockerte Boden wieder besser in der Lage, Niederschlagswasser aufzunehmen.

Auch mit einer Mulchschicht aus Rasenschnitt, Ernterückständen, Laub oder Stroh wird die Wasserverdunstung reduziert, gleichzeitig ist der Mulch Nahrung für die Bodenorganismen, die durch ihre Tätigkeit die Bodenstruktur verbessern.

Was hilft bei Starkregenereignissen?

Gegen Regengüsse mit großen Wassermassen ist ein vollständig bedeckter Boden der sicherste Schutz. Auf Beeten mit heranwachsenden Kulturen oder mit Gründüngung bestellt, ist die Gefahr von Schäden deutlich verringert. Auch die Maßnahmen der Bodenverbesserung führen dazu, dass der Boden bei starken Niederschlägen aufnahmebereit bleibt.

Positiv ist, dass Starkregen leere Zisternen und Wassertonnen füllt. Mit einer hohen Speicherkapazität könnt ihr dem misslichen Wetterereignis auch eine gute Seite abgewinnen.

Pflanzen schützen und fördern

Stabtomate 'Red Zebra' mit runden Früchten
Die deutlich geflammte Stabtomate 'Red Zebra' mit runden Früchten reift am besten im geschützten Anbau.   © Verband Wohneigentum/Breidbach
Intensive Sonneneinstrahlung, Hitze, Starkregen, Hagel, Spätfröste - extreme Wetterereignisse nehmen von Jahr zu Jahr zu. Mit Hilfe von Gewächshaus, Vliesabdeckung und Schutznetz können wir Pflanzen vor diesen Unwägbarkeiten schützen.

Das Gewächshaus hilft zudem, das Gartenjahr noch einmal deutlich zu verlängern. Auch Früh- und Hochbeete oder ein "No-Dig-Beet" lassen die Pflanzen zügig wachsen, so dass wir eine größere und schneller Ernte einfahren können.

Martin Breidbach

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