Gemüsegarten an Klimafolgen anpassen
Trockenere Sommer, Starkregenereignisse, ein verlängertes Gartenjahr. Wolfgang Roth zeigt Strategien, wie sich der Gemüsegarten bezogen auf die Klimafolgen anpassen lässt.
Was tun, wenn die Sommer trockener werden?
Bestellt die Gemüsebeete rechtzeitig und setzt auf frühe Arten. Früh gesät bzw. gepflanzt, haben Blumenkohl und Kohlrabi, Erbsen sowie Puffbohnen, Rettich, Spinat, verschiedene Salate und Blattpetersilie ihre Wachstumsphase mit dem hohem Wasserbedarf bereits abgeschlossen, wenn der Boden trocken wird. Geeignet sind auch Gemüsearten mit tief reichenden Pfahlwurzeln wie Möhren, Pastinaken, Rote Rüben, Schwarzwurzeln oder Wurzelpetersilie.
Sparsamer Umgang mit Wasser
Der sparsamen Umgang mit Wasser wird immer wichtiger. Beispielsweise sollte Regenwasser gesammelt, versiegelte Flächen geöffnet und wassersparende Bewässerungssysteme installiert werden.
Nachhaltig und sehr wirkungsvoll sind auch Maßnahmen, die den Humusgehalt des Bodens erhöhen, denn Humus ist ein guter Wasserspeicher. Besonders nützlich ist diese Eigenschaft im Winter, weil überschüssige Niederschläge gespeichert werden und nicht in den Untergrund versickern und so verloren gehen. Mit Beginn der Wachstumsperiode steht dann das Wasser den Pflanzen zur Verfügung.
Unerlässlich ist auch das Einschränken der Verdunstung durch häufiges Lockern der Bodenkrume oder durch eine Mulchschicht.
Was hilft bei Starkregenereignissen?
Gegen Regengüsse mit großen Wassermassen ist ein vollständig bedeckter Boden der sicherste Schutz. Auf Beeten mit heranwachsenden Kulturen oder mit Gründüngung bestellt, ist die Gefahr gering. Die größeren Lücken bei einer Neupflanzung könnt ihr mit einer Mulchschicht füllen. Bei frischen Aussaaten hält häufiges Hacken den Boden bei Regen aufnahmebereit.
Positiv ist, dass Starkregen leere Wassertonne füllt. Mit einer hohen Speicherkapazität könnt ihr dem misslichen Wetterereignis auch eine gute Seite abgewinnen.
Wolfgang Roth