Kultur- und Anzuchtdaten Rhabarber
Rhabarber gilt aufgrund seiner Zubereitung gemeinhin als Obst, obwohl er eigentlich zu den Gemüsen zählt. Die Blattstiele werden je nach Sorte und Alter geschält und meist geschnitten weiterverarbeitet.
Heimat: Himalaja; bereits im 16. Jh. Anbau in Russland, seit dem18. Jh. in Europa.
Bot. Name: Rheum rhabarbarum
Familie: Polygonaceae (Knöterichgewächse)
Wuchs: Ausdauernde Pflanze mit dickem, unregelmäßigem Wurzelstock. Die oberirdischen Teile sterben im Herbst ab. Die Ruhephase beginnt bereits im August und September. Der Wiederaustrieb erfolgt im Frühjahr aus unterirdischen Knospen. Die Blattstiele können je nach Sorte bis zu 70 cm lang und über 5 cm breit werden.
Standort: sonnig bis leicht schattig
Boden: Mittelschwere, tiefgründige und gut wasserhaltende Böden sind am besten geeignet. Die klimatischen Ansprüche des Rhabarbers sind bescheiden, aber der Wasserbedarf ist recht hoch.
Kultur: Es ist empfehlenswert Jungpflanzen aus der Meristem-Vermehrung zu verwenden. So ist sicher, dass man virusfreie Pflanzen erhält. Die erste Ernte erfolgt im zweiten Jahr nach dem Pflanzen. Sie sollte nur bis etwa Ende Mai erfolgen. In den Folgejahren ist eine Ernte bis Ende Juni (Johannistag!) möglich.
Kulturarbeiten: Für die Düngung hat sich Kompost, Pferdemist oder organisch-mineralischer Dünger bewährt. Bei Trockenheit sollte regelmäßig gegossen werden.
Empfehlenswerte Sorten: Holsteiner Blut, The Sutton, Frambozen Rood, Goliath, Red Valentine, Rosara
Tipps: Die abgestorbenen Blätter im Herbst nicht entfernen. Eventuell entstehende Blütenstände frühzeitig ausbrechen, das steigert den Ertrag. Spätestens nach 8 Jahren sollten die Pflanzen geteilt und an eine neue Stelle gepflanzt werden. Je roter die Stiele, desto milder der Geschmack.