Was tun gegen Wollläuse?
Wollige Beläge an Blättern und Trieben von Obst- Laub- oder Nadelgehölzen deuten auf einen Befall mit Wollläusen hin. Die gut getarnten Schädlinge saugen an Pflanzenteilen und schwächen ihre Wirtspflanzen dauerhaft. Warum vor allem geschwächte Pflanzen betroffen sind und wie man gegen die wollige Plage vorgeht, erklärt Gartenberaterin Angela Maria Rudolf.
Wollläuse
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Auch starkem Wolllausbefall kann man mit handelsüblichen Mitteln beikommmen. Foto: Rudolf/Verband Wohneigentum
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Foto: Rudolf/Verband Wohneigentum
Beschreibung des Schädlings
Wollläuse - auch Schmierläuse genannt - gehören zur Familie der Schildläuse. Die Tiere sind, je nach in Deutschland vorkommender Art, etwa drei bis sechs Millimeter groß, mit einem weichen, rosafarbenen oder gelblichweißen Körper. Auffällig ist der weißlich-wollige Wachsflaum, welcher sie vor äußeren Einflüssen schützt. Sie verstecken sich gern in Blattachseln, Ritzen der Rinde oder unter Blattresten, was ihre schnelle Entdeckung im Anfangsstadium ihrer Entwicklung erschwert.
Schadbild der Wollläuse
Wollläuse schwächen die befallenen Pflanzen durch ihre Saugtätigkeiten an Stängeln und Blättern. Typisch Anzeichen für einen Befall sind verkümmerte Triebe und vergilbte oder abfallende Blätter. Während ihrer Saugtätigkeiten scheiden die Wollläuse Honigtau aus, dieser zuckerhaltige Belag begünstigt die Ansiedlung von Schwärzepilzen ("Rußtau"), der die Photosynthese behindert und das Erscheinungsbild der Pflanze zusätzlich verschlechtert.
Vorbeugende Maßnahmen
Wollläuse treten bevorzugt an geschwächten oder unter Stress stehenden Pflanzen auf. Die beste Vorsorge gegen Wollläuse ist eine stabile Pflanzenentwicklung durch richtige Pflegemaßnahmen: angepasste Lichtverhältnisse, bedarfsgerechtes Gießen und eine ausgeglichene Nährstoffversorgung. Insbesondere stickstoffbetonte Überdüngung begünstigt das Auftreten von Wollläusen. Beim Neukauf von Pflanzen empfiehlt sich eine sorgfältige Kontrolle, um die Einschleppung zu vermeiden. Ein regelmäßiger Blick auf gefährdete Pflanzen - besonders bei Kübelpflanzen im Winterquartier - hilft, einen Befall frühzeitig zu erkennen. Im Garten hilft es die natürlichen Gegenspieler der Wollläuse, wie Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, Raubwanzen und Ohrwürmer durch geeignete Blühpflanzen, Winterquartiere und Versteckmöglichkeiten zu fördern.
Bekämpfung der Wollläuse
Bei einem geringen und rechtzeitig erkannten Befall genügt es die Wollläuse händisch zu entfernen oder mit einem sehr starken Wasserstrahl abzuspritzen. Bei sehr starkem Befall können im Handel erhältliche und für den Hausgarten zugelassene Mittel auf Rapsöl-, Paraffinöl-, Pyrethrin- oder Neembasis eingesetzt werden. Aufgrund der nicht selektiven Wirkung der Mittel ist zu beachten, dass diese Produkte ebenso vorkommende Nützlinge schädigen können.
Angela Maria Rudolf