Gartenberatung 2025: Das hat uns am meisten bewegt
Das Gartenjahr 2025 war geprägt von extremen Wetterbedingungen, starken Ertragsschwankungen und einer Vielzahl neuer Beratungsschwerpunkte. Unser Team berichtet übereinstimmend: Kaum ein Jahr war so vielfältig, herausfordernd und lehrreich wie 2025.
Das war das Gartenjahr 2025
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Pfirsichbaum mit Pflanzenschutznetz Foto: Verband Wohneigentum/Görlitz
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Äpfel mit Sonnenbrand Foto: Verband Wohneigentum/Breidbach
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Apfel mit Monilia Foto: Verband Wohneigentum/Dahlmann
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Säulenapfel Foto: Verband Wohneigentum/Koch
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Wollläuse Foto: Verband Wohneigentum/Rudolf
Klimatische Extreme prägen die Saison
Ein extrem trockener April und erst später einsetzende, flächendeckende Niederschläge bestimmten den Start ins Gartenjahr. Die Wetterumschwünge sorgten für
* ungewöhnlich reiche Obsternte,
* wechselhaften Gesundheitszustand vieler Pflanzen
* und wachsende Unsicherheiten bei Hobbygärtnerinnen und -gärtnern.
Während Gemüse empfindlich auf die starken Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen reagierte, profitierten viele Obstgehölze von den späteren Regenfällen - mit teils spektakulären Erträgen.
Rekordernte, Astbrüche & Schnittbedarf
Aus mehreren Landesverbänden wurde eine außergewöhnlich üppige Obsternte gemeldet. Kern- und Steinobst, Beeren und sogar Nüsse waren so reichlich, dass vielerorts Äste unter der Last brachen.
In der Gartenberatung betonten wir deshalb verstärkt:
Fachgerechter Obstbaumschnitt verhindert Astbruch, reguliert Ertrag und fördert stabile Kronen.
Die hohe Nachfrage nach Schnittkursen zeigt, wie wichtig dieses Thema für die Mitglieder ist.
Schädlingsdruck: altbekannte und neue Herausforderungen
Der Schädlingsbefall war 2025 insgesamt moderat - mit einigen deutlichen Ausnahmen:
Buchsbaumzünslerbleibt ein Dauerthema und verändert Gärten weiterhin sichtbar.
Wollläuse an Hortensien, Apfelgespinstmotte und vermehrte Engerlinge im Rasen führten zu vielen Beratungsanfragen.
Falscher Mehltau breitete sich durch den kühlen, feuchten Juli stark aus.
Thema mit zunehmender Bedeutung: die Asiatische Hornisse, die besonders an Tafeltrauben auftrat.
Die Gartenberatung unterstützte Mitglieder mit Empfehlungen zu mechanischen und vorbeugenden Methoden - z. B. Insektenschutznetzen, die sich 2025 als besonders wirksam erwiesen.
Erfolg mit Insektenschutznetzen
Aus Baden-Württemberg kam ein deutliches Praxisfazit: Feinmaschige Insektenschutznetze schützen Obst zuverlässig, selbst vor Kirschessigfliegen.
Säckchen und Schlauchsysteme für Trauben, Pfirsiche oder Äpfel erwiesen sich als leicht anzuwenden und effektiv - vorausgesetzt, sie werden frühzeitig angebracht und sauber geschlossen.
Mehr Fokus auf Baumsicherheit
Die Kombination aus schlechter Wasserverfügbarkeit, Starkregenereignissen und starken Erträgen führte zu einer Zunahme von Anfragen zur Baumkontrolle. Viele Gartenbesitzer waren verunsichert: Sind meine großen Laub- und Nadelbäume sturmsicher?
Unsere Gartenberater*innen konnten beruhigen: Die meisten Gartenbäume waren trotz Wetterkapriolen standsicher. Dennoch rückt das Thema Baumgesundheit stärker in den Fokus - vor allem bei älteren Beständen.
Trend 2025: Naturnah gärtnern & Boden verstehen
Ein auffälliger Schwerpunkt der Beratung war 2025 die Gartengestaltung. Dabei zeigte sich ein klarer Trend:
* Naturnahe, biodiversitätsfreundliche Gärten wurden stark nachgefragt.
* Formale, streng gepflegte Anlagen verloren an Bedeutung.
* Das oft vernachlässigte Thema Boden - Pflege, Aufbau und Fruchtbarkeit - bewegte viele Mitglieder intensiver als in den Vorjahren. Vielleicht eine Frucht unserer intensiven Info-Kampagne und Positionierung zum Bodenschutz.
Die Gartenberatung registrierte einen spürbaren Wissensdurst: immer mehr Gartenbesitzer möchten verstehen, wie sie ihren Boden verbessern und nachhaltiger gärtnern können.
Fazit: Ein Jahr voller Erkenntnisse - und wachsendem Beratungsbedarf
2025 hat gezeigt, wie stark Wetterextreme, neue Schädlinge und enorme Ertragsschwankungen die Gärten beeinflussen. Die Gartenberatung im Verband Wohneigentum wurde vor allem zu diesen Themen stark nachgefragt:
* Obstbaumschnitt & Kronenpflege
* Schädlingsdiagnose & schonender Pflanzenschutz
* Naturnahe Gestaltung & Biodiversität
* Bodengesundheit
* Baumsicherheit
* Umgang mit neuen und invasiven Arten
Bundesgartenberater Martin Breidbach resümiert: "Das Gartenjahr 2025 unterstreicht, dass Gartenberatung wichtiger denn je ist, um Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern Sicherheit, Orientierung und nachhaltige Lösungen für ihre individuellen Gartensituationen zu bieten."
Das Team der Gartenberatung