Gemüsegarten
Ernte Wintergemüse - Mulchen abgeernteter Beete - Überwinterung und Aussaat im Gewächshaus - Anregungen zur Erweiterung des Gemüsegartens
Erntezeit
Bis aufs Ernten ist im Gemüsegarten wenig zu tun. Von dem Herbst- und Wintergemüse werden zuerst Zuckerhutsalat und Chinakohl geschnitten. Zur Monatsmitte folgen Rot- und Weißkohl. Porree, Radicchio, Grün- und Rosenkohl sind robuster und müssen erst vor strengen Frösten geerntet werden. Winterwirsing und Petersilie bleiben bis zur Ernte draußen. Sie überdauern unter Vlies den Winter meistens unbeschadet. Meerrettich, Schwarzwurzeln, Topinambur und Pastinaken können bis zum Verbrauch in den Beeten verbleiben.
Bodenschutz
Schützt abgeerntete Beete mit einer Mulchschicht vor Wetterextremen. Eine mechanische Bodenbearbeitung erfolgt dann im zeitigen Frühjahr. Die Krümelstruktur, die im umgegrabenen Boden durch Frost entsteht, ist von kurzer Haltbarkeit. Dauerhaft sind nur durch Bodenorganismen geschaffene Strukturen, die aus mineralischen und organischen Bodenbestandteilen zusammengefügt wurden.
Die Krümelstruktur, die im umgegrabenen Boden durch Frost entsteht, ist von kurzer Haltbarkeit. Dauerhaft sind nur durch Bodenorganismen geschaffene Strukturen, die aus mineralischen und organischen Bodenbestandteilen zusammengefügt wurden.
Geschützter Anbau
Im unbeheizten Gewächshaus oder Frühbeet ist für die Gemüsesaison noch lange nicht Schluss. Löffelkraut (Cochlearia officinalis), Portulak (Portulac sativa), Postelein (Montia perfoliata), Salatrauke (Eruca sativa) und Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia) können noch ausgesät werden.
Erweiterung des Gemüsegartens
Im Gemüsegarten ist, bis auf wenige Erntearbeiten, fast nichts zu tun. Es bleibt also Zeit, Pläne zu schmieden: Vieles ist teurer geworden - auch das Gemüse. Da ist es naheliegend, über die Erweiterung des Gemüsegartens nachzudenken. Ein idealer Standort ist eine umgebrochene Rasenfläche, weil dort noch nie, oder seit langer Zeit nicht mehr, Gemüse angebaut wurde. Der Boden ist unbelastet und frei von Gemüsekrankheiten. Dadurch ist das Phänomen Bodenmüdigkeit dort für viele Jahre nicht aktuell. Wenn ihr jetzt auf das ausgewählte Stück Rasen eine Schicht Stallmist, Laub oder Rohkompost aufbringen, erleichtert ihr euch das Umgraben im Frühjahr. Die Mulchschicht wird die Grasnarbe schwächen und zugleich Regenwürmer sowie alle anderen Bodenlebewesen fördern.
Eine andere Methode ist das vollständige Abdecken des Rasenstücks mit auseinander gefalteten Pappkartons, auf die eine dicke Schicht Falllaub aufgetragen und mit Nadelholzreisig vor dem Wegfliegen gesichert wird. Bei fehlenden Niederschlägen kann das Beet vom Rand her austrocknen und die Pappe sich nach oben wellen. Deshalb ist es zweckmäßig, die Ränder z.B.mit dicken Ästen zu beschweren. Sich schnell zersetzendes Laub, etwa von Obstbäumen und die Pappe werden im Frühjahr soweit verrottet sein, dass ihr das Beet ohne umzugraben (bekannt als No-Dig-Beet) bepflanzen könnt.
Wolfgang Roth