Gemüsegarten

Erntezeit - Tomaten - späte Gemüsearten - Düngung - Winterkultur - Wässern

Buschbohnen der Sorte `Golddukat`
Es gibt viel zu ernten. Hier sind es Buschbohnen der Sorte `Golddukat`.   © Wolfgang Roth

Junges Gemüse ernten

Jung geerntetes Gemüse ist besonders zart. Außerdem regt bei vielen Gemüsearten die frühzeitige Ernte eine vermehrte Blütenbildung an. Dadurch verlängert sich die Erntezeit und der Ertrag nimmt zu. Ein gutes Beispiel sind Zucchini, deren Früchte schon bei einer Größe von 20 bis 25 cm geerntet werden können. Auch mit der Gurkenernte sollten Sie nicht warten, bis die Früchte ausgereift sind. Das gilt ebenfalls für Puffbohnen (Vicea faba), Busch- und Stangenbohnen, die ihr alle paar Tage "durchpflücken" solltet.

Möhren und Radies, aber auch anderes Gemüse wird oft zu dicht ausgesät. Damit die Pflanzen für ihre Entwicklung genügend Abstand haben, müssen die Reihen mehrmals in zeitlichen Abständen ausgedünnt werden. Das herausgezogene Wurzelgemüse und die Radies sind ein leckerer Snack, sozusagen der Lohn für die Arbeit. Das Laub junger Radieschen ist sowohl essbar, als auch eine hübsche Dekoration. Das zarte Kraut der Möhren kann zu Pesto verarbeitet werden.


Gemüsepaprika, noch etwas grün und daher unreif
Die sortentypische Farbe entwickel Gemüsepaprika erst im Stadium der Reife. Grün sind sie noch unreif.   © Wolfgang Roth
Bei Gemüsepaprika lohnt die vorzeitige Ernte der noch grünen Schoten meistens nicht. Sie schmecken oft "grasig". Erst wenn die Früchte ihre sortentypische Farbe gelb, orange, rot, braun oder violett angenommen haben, sind sie erntereif. Bei Tomaten ist es ähnlich. Auch sie entwickeln erst im Reifestadium das typische Aroma und das perfekte Zucker-Säure-Verhältnis.

Pflanzzeit

Im Gemüsebeet ist für Grünkohl Anfang August der letzte Pflanztermin. Etwas später können noch Chinakohl, Kopf-, Eisberg- und Romanasalat, Kohlrabi, Radicchio, Winterendivien und Winterwirsing gesetzt werden.

Aussaaten

In der ersten Augustwoche sind noch Aussaaten von Chinakohl, Herbstrüben (Brassica rapa), Pak-Choi, Lauchzwiebeln, Mangold, Spinat, Pflück- und Romanasalat möglich. Für Feldsalat, Radies, Rettich und die überwinternden Gemüsearten ist bis Ende des Monats Zeit.

Düngung

Am Ende des Sommers reduzieren die meisten Pflanzen ihre Nährstoffaufnahme. Sie stellen das vegetative Wachstum ein und bereiten sich auf den Winter vor. Nicht so das Herbst- und Wintergemüse wie Grün-, Rosen- und Kopfkohl, Möhren, Pastinaken, Porree, Rote Bete und Sellerie. Das will noch wachsen und wird in den nächsten Wochen stark an Gewicht zulegen. Deshalb ist jetzt alles, was das Wachstum fördert, willkommen. Beispielsweise eine Düngung aus Komposterde und schnell wirkendem Volldünger, wässern bei anhaltender Trockenheit und Bodenpflege.

Bodenpflege

Entweder lockert ihr die Bodenkrume öfter mit der Hacke (daher die Bezeichnung "Hackfrüchte") oder mulcht zwischen den Pflanzreihen.

Winterkultur

Knackige Salate lassen sich auch im Spätherbst und Winter kultivieren. Die Gefahr droht nicht so sehr durch Kälte, sondern durch anhaltende Nässe auf den Blättern. Ein gut gelüftetes Gewächshaus oder Frühbeet ist für den Anbau von Winter-Kopfsalat, grünem Batavia-Salat, Lollo rossa, Lollo bionda und Eichblatt-Salat geeignet. Experimentiert mit verschiedenen Sorten, um eigene, den örtlichen Gegebenheiten entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Empfehlenswert ist die Anzucht von Jungpflanzen. Wenn ihr die Samen jetzt einzeln in Multitopfplatten oder kleine Töpfe aussäet, könnt ihr in etwa vier Wochen Setzlinge mit festem Wurzelballen pflanzen.

Gemüsegarten wässern

Beim Umgang mit Gießwasser ist Sparsamkeit geboten. Wegen der geringeren Verdunstung ist der frühen Morgen die beste und mittags die ungünstigste Zeit fürs Gießen. Es spart auch, wenn das Wasser direkt auf die Erde im Bereich der Wurzeln fließt und die Blätter trocken bleiben. Unterschätzt wird allerdings die Menge, die für eine wirkungsvolle Bewässerung gebraucht wird, mindestens 20 bis 30 l Wasser pro m² Beet. Bei Wassergaben von 10 l, auch wenn sie in kürzeren Zeitabschnitten erfolgen, wird der Boden keine 10 cm tief durchfeuchtet. Die Pflanzen stellen sich auf diese Art des Gießens ein und schicken ihre Wurzeln ausschließlich in die obere Bodenschicht. Bei anhaltender Trockenheit fehlen dann die in die Tiefe reichenden Wurzeln und damit die natürliche Verbindung zum Grundwasser. Wenn Sie sich nicht allein auf die Niederschläge verlassen wollen, dann bietet der Gartenschlauch eine wirkungsvolle Hilfe. Vorausgesetzt, Sie lassen das Wasser lange laufen. Denn es ist kein Widerspruch zum verantwortlichen Umgang mit Wasser, wenn Sie beim Gießen "klotzen und nicht kleckern".

Pflanzen schützen

Tomaten mögen Wärme und gleichmäßig feuchte Böden, verabscheuen aber, wenn sich Temperatur oder Feuchtigkeit abrupt ändern. Die Reaktion darauf könnt ihr an den Früchten erkennen.

Tomatenpflanze
Tomaten können an verschiedenen physiologischen Störungen leiden. Hier zu sehen: Tomate mit Grünkragen.   © Verband Wohneigentum/Breidbach
Ein zuerst brauner, dann schwarz werdender Fleck gegenüber dem Stielansatz, also dort, wo einst die Blüte war, ist auf einen unzureichenden Calcium-Transport in der Pflanze zurückzuführen. Blütenendfäule heißt dieses Phänomen, das nicht durch Schädlinge verursacht wird. Diese Krankheit hat nichts mit der Kraut- und Braunfäule zu tun. Als Auslöser stehen hohe Stickstoff- und Kaliumgehalte im Boden, sowie schwankende Bodenfeuchtigkeit im Verdacht.

Typisch für den Grünkragen ist das grün oder gelb bleibende, nicht nachreifende und harte Fruchtfleisch am Stielansatz. Besonders betroffen sind Pflanzen im Kleingewächshaus, in dem bei starker Sonneneinstrahlung hohe Temperaturen entstehen.

Extreme Wetterwechsel verursachen, dass die Früchte ringförmig aufplatzen.

Bei allen drei physiologischen, also nicht durch Schaderreger verursachten Störungen könnt ihr die Früchte bedenkenlos essen, nachdem ihr die befallenen Stellen entfernt habt.

Tomatenpflege

Tomatenfrüchte brauchen von der Befruchtung der Blüte bis zur Reife etwa sechs Wochen. Daher hat nur noch der Fruchtansatz, der sich vor Mitte August bildet, eine Chance zu reifen. Blütenrispen, die später entstehen, brecht ihr aus, damit sie der Pflanze keine Kraft rauben.

Wolfgang Roth

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