Blütenendfäule an Tomaten
Die Blütenendfäule ist keine pilzliche oder bakterielle Erkrankung, sondern eine physiologische Störung, die durch Kalziummangel verursacht wird. Das könnt ihr tun.
Schadbild
Anfangs zeigt sich an der Blütenansatzstelle der Tomatenfrüchte ein graugrüner, wässrig schimmernder Fleck. Die Flecken vergrößern sich nach und nach, färben sich grau bis dunkelbraun und werden lederartig hart, da das Gewebe vertrocknet und einsinkt. Oft sind auch die jungen Blätter deformiert und bleiben im Wuchs zurück. Betroffen sind eher Fleisch- und Flaschentomaten, während kleinfrüchtige Sorten kaum Probleme zeigen.
Da es sich um eine "Trockenfäule" handelt, die nicht weiter in die Frucht vordringt, kann die Frucht nach dem großzügigen Entfernen der Schadstelle problemlos verzehrt werden.
Ursachen
Starke Schwankungen in der Wasserversorgung mit längeren Trockenphasen
Überdüngung; insbesondere mit Stickstoff, Kalium und Magnesium. Auch ein Zuviel an Kompost kann Ursache sein.
zu niedriger pH-Wert
Gegenmaßnahmen
Gleichmäßige Wassergaben - keine zu starken Schwankungen zwischen Trockenheit und Feuchte
Ausgewogene Düngung - keine stickstoffbetonten Dünger verwenden, Überversorgung mit Kalium und Magnesium meiden (Bodenanalyse)
Richtig eingestellter pH-Wert - sollte bei etwa 6,5 liegen (Bodenanalyse)
Blattmasse reduzieren - Tomatenblätter unterhalb des Fruchtstandes ausbrechen, Geiztriebe entfernen
Bei akuten Problemen können Gesteinsmehle und calciumhaltige Blattdünger eingesetzt werden.
Hinweis: Auch Kürbis, Zucchini und Paprika reagieren sehr stark auf einen Kalziummangel. Wobei manche Paprikasorten verhärtete, dunkle Nekrosen im Blütenansatzbereich wie die Tomate aufweisen, während andere eine äußerst dünne Haut haben, unter der das Gewebe hellbraun und wässrig wird. Äpfel reagieren ebenfalls auf diesen Mangel, hier spricht man von "Stippigkeit" oder "Stippe".
Martin Breidbach