Rasen retten bei Hitze und Trockenheit Die wichtigsten 5 Sofortmaßnahmen

Extreme Hitzeperioden und langanhaltende Trockenheit setzen dem Rasen stark zu. Gelbe Stellen, ausgedörrte Halme und ein bräunlicher, stumpfer Anblick sind die Folge. Doch selbst in dieser Ausnahmesituation könnt ihr einiges tun, um euren Rasen zu schützen - auch wenn aktuell Gießverbote gelten. Hier findet ihr die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Rasen, abgestimmt auf heiße und trockene Sommerbedingungen.

Ausgedörrter Sommerrasen
Viele Gräserarten sind Überlebenskünstler. Auch wenn die Fläche braun erscheint, treiben sie nach den ersten kühleren und feuchteren Tagen wieder aus. Wir erklären, was ihr dazu beitragen könnt.   © Verband Wohneigentum/Görlitz

1. Nicht zu kurz mähen

Bei Hitze gilt: mindestens 5-6 cm Schnitthöhe beibehalten.
Die längeren Halme beschatten den Boden, reduzieren die Verdunstung und schützen die Graswurzeln vor direkter Sonneneinstrahlung. Zu kurzes Mähen schwächt die Rasengräser und lässt den Boden schneller austrocknen.
Außerdem gilt: Nicht während großer Hitze oder anhaltender Trockenheit mähen.

Tipp:

Verwendet einen Mulchmäher. Er zerkleinert die Halme fein und belässt sie als natürliche Schutzschicht auf der Fläche.

2. Richtig wässern - wenn erlaubt

Falls kein striktes Gießverbot besteht:

  • Bei bindigen Böden: Einmal pro Woche gründlich wässern (ca. 15-20 Liter pro m²) - am besten mit Regenmesser kontrollieren.

  • Bei sandigen, durchlässigen Böden: Lieber 2-3 Mal pro Woche gießen, da das Wasser schneller versickert.

  • Früh morgens gießen, damit das Wasser tief in den Boden eindringen kann und nicht sofort verdunstet.

  • Möglichst Regenwasser aus Regentonnen oder Zisternen nutzen, um Trinkwasser zu sparen.

3. Bei Gießverbot: Rasen schonen statt wässern

Wenn Bewässerung verboten ist, können Sie den Rasen trotzdem entlasten:

* Fläche nicht betreten, um die geschwächten Halme zu schonen.
* Mähintervalle verlängern und Schnitthöhe beibehalten.
* Herabfallendes Laub oder Rasenschnitt als leichte Schutzschicht liegen lassen.
* Falls möglich, kleinere Rasenflächen mit Sonnensegeln beschatten.

4. Keine Panik - Rasen erholt sich

Viele Gräserarten sind Überlebenskünstler. Auch wenn die Fläche braun erscheint, treiben sie nach den ersten kühleren und feuchteren Tagen wieder aus.

Hier gilt: Geduld zeigen - und unnötigen Wasserverbrauch vermeiden.

5. Langfristig denken

Für den dauerhaften Hitzeschutz lohnt sich ein lichter Baumbestand oder hohe Sträucher, die den Rasen vor praller Sonne schützen.
Achtung: Neue Bäume oder Sträucher sollten erst im Herbst oder Frühjahr gepflanzt werden, wenn die Hitze vorbei ist.

Weitere langfristige Maßnahme: Boden durch Kompostgaben und den Einsatz eines Mulchmähers humusreicher und damit wasserspeicherfähiger machen.

Fazit:

  • Bei akuter Hitze und Trockenheit geht es weniger darum, den Rasen sofort "perfekt" zu halten, sondern ihn stressarm durch den Sommer zu bringen. Weniger Mähen, gezieltes Wässern (falls erlaubt) und Schonung der Fläche sind jetzt die besten Sofortmaßnahmen.

  • Zudem zählt der Rasen zu den Klimaverlierern: Je nach Standort müssen Gartenbesitzer sich darauf einstellen, dass ein sattgrüner, unkrautfreier Rasen in Zukunft nur schwer zu erhalten ist.

Langfristig können ein robuster, pflegeleichter Kräuterrasen oder ein Kleerasen eine sinnvolle Alternative sein.

Sven Görlitz & Anna Florenske

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