Kräuselkrankheit an Pfirsich
Zu den häufigsten Erkrankungen an Pfirsichbäumen zählt die Kräuselkrankheit (Taphrina deformans). Wie der Name schon vermuten lässt, werden die Blätter der Bäume blasenartig deformiert. Leider ist die Krankheit nur sehr schwer in den Griff zu bekommen. Nur durch frühzeitige Maßnahmen lässt eine Ausbreitung im Baum reduzieren. Neben den Pfirsichbäumen sind auch Mandelbäume und Nektarinen betroffen.
Kräuselkranheit an Pfirsich
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Kräuselkrankheit Foto: Breidbach/Verband Wohneigentum
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Foto: Breidbach/Verband Wohneigentum
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Pfirsichbaum Foto: Breidbach/Verband Wohneigentum
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krankes Laub Foto: © Jung
Beschreibung der Krankheit
Die Kräuselkrankheit ist eine Pilzerkrankung, die auf den Knospen, den Zweigen und der Rinde überwintert. Sobald die Knospen anfangen zu schwellen, infiziert der Pilz mit seinen Sporen den Baum. Dies kann bei milden Temperaturen (> 10°C) schon im Januar passieren. Der Befall selbst wird meist aber erst im April mit dem Blattaustrieb an den Pfirsichbäumen sichtbar. Hat sich der Pilz eingenistet, beginnen die Blätter sich immer mehr zu kräuseln, bis sie sich schließlich verkrümmen und Verdickungen ausbilden. Mit der Zeit kommt es dann auch zu Verfärbungen, die entweder als weiße oder rötliche Flecken auf den Blättern zu erkennen sind. Zu Beginn des Sommers, meist etwa im Juni, sind die Blätter dann so weit geschädigt, dass sie komplett vom Baum fallen.
Folgen der Kräuselkrankheit
Ein gut versorgter Baum verträgt den frühzeitigen Abfall der Blätter recht gut und er bildet ab Juni neue Blätter. Allerdings setzen betroffene Bäume für das nächste Jahr nur wenige Blütenknospen an, so dass der Ertrag deutlich reduziert wird. Bereits geschwächte Bäume werden allerdings durch einen jährlichen Befall massiv unter Stress gesetzt, dabei kann es zu Gummifluss kommen und ganze Triebe sterben ab.
Wichtige Gegenmaßnahmen sind
Krone auslichten, damit immer viel Sonne in den Baum scheinen und der Baum nach Niederschlägen schnell abtrocknen kann
Düngen nicht vergessen (wobei meist Kompostgaben reichen, ansonsten einen organischen Dünger verwenden)
den Baum mit Pflanzenstärkungsmitteln einsprühen (gut ist z.B. Ackerschachtelhalmbrühe, sehr zeitig im Jahr beginnen ab dem Knospenschwellen) und in regelmäßigen Abständen bis in den April wiederholen
Blätter und befallende Triebspitzen entfernen bzw. bis ins trockene Holz zurückschneiden (Befallene Pflanzenteile bitte nicht im eigenen Garten kompostieren, über die Restmülltonne entsorgen)
Tipp:
Wer einen Pfirsichbau pflanzen möchten, sollte auf weißfleischige Sorten zurückgreifen, da diese weniger anfällig gegenüber der Kräuselkrankheit sind. Als sehr robust gilt zudem die rotfleischige Sorte "Rote Weinbergpfirsich".
Martin Breidbach