Üppiges Buffet für Insekten

Von was ernähren sich Bienen, Hummeln und Co? Bei Geranien, japanischen Zierkirschen, aber auch bei Rosen mit gefüllten Blüten werden sie nicht satt. Helfen wir den nützlichen Krabbeltieren im Garten und bieten ihnen ein vielfältiges und über einen langen Zeitraum bestehendes Nahrungsangebot. Tipps zum üppigen Insektenbuffet von Martin Breidbach.

Schmetterling an Zierapfel
Schmetterlinge, die an den schon mürben Zieräpfeln vom Vorjahr saugen, sind unterwegs.   © Breidbach/Verband Wohneigentum

Insektenbuffet in Kürze

  • Überlasst einen kleinen Teil eures Gartens sich selbst und lasst ihn "verwildern”.

  • Entscheidet und pflanzt gezielt "Bienenweidepflanzen”.

  • Achtet bei eurer Pflanzenauswahl darauf, dass keine Blühpausen entstehen, sondern dass immer irgendetwas blüht.

  • Wählt einfach blühende Pflanzen.

  • Auch kleine Flächen wie Balkon oder Fensterbank können mit einem gut gestalteten Blumenkasten mit Bienenweidepflanzen sehr hilfreich sein.

Februar/März

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling zeigen sich die ersten Insekten im Garten. Hummeln an Winterlingen oder auch Schmetterlinge, die an den schon mürben Zieräpfeln vom Vorjahr saugen, sind unterwegs. Nahrung bieten ihnen im Februar und März die ganz zeitigen Frühjahrsblüher: Krokusse und Winterlinge, dazu kommen Gehölze wie Weiden, Scheinhasel, Hartriegel und Schneeforsythie, aber auch Stauden wie Lungenkraut und Hungerblümchen.

April

Im April steigert sich das Nahrungsangebot bereits zu einem reichen Buffet. Während Tulpen und Narzissen nur wenig besucht werden, freuen sich die Insekten auf Traubenhyazinthen und Milchstern. Auch die Blüten der ersten Obstbäume finden reißenden Absatz. Schleifenblume, Steinkraut und Vergissmeinnicht spielen als Frühblüher bei der Ernährung von Insekten ebenfalls eine wichtige Rolle.

Ganz im Gegensatz zur weit verbreiteten Garten-Forsythie. Sie lockt mit ihrer knallgelben Farbe zwar Bienen an, doch die Blüten sind als Nahrungsquelle völlig wertlos. Allein die selten angebotene Sorte ‘Beatrix Ferrand‘ produziert Nektar und Pollen und bereichert so das Nahrungsangebot.

Echinacea
Auch lecker: Echinacea   © Breidbach/Verband Wohneigentum

Mai

Ab Mai gibt es meist Nahrung für Bienen, Schwebfliegen und Hummeln im Überfluss. Nur gefüllt blühende Pflanzen bleiben unbesucht, hier gibt es für die Insekten nichts zu holen. Achtet also bei der Auswahl der Pflanzen auf einfach blühende Arten und Sorten.

Obstbäume und Ebereschen stehen jetzt in voller Blüte und locken mit blühenden Him- und Brombeeren um die Wette. Beinwell, Salbei, Storchenschnabel und Taubnesseln ergänzen das Angebot.

Juni

Ab Juni kommen Rosen ins Spiel. Bibernellrosen, Hagebuttenrosen oder die weiße Rambler-Rose ‚Bobby James‘ locken mit ihren offenen Blüten Bienen in allen Variationen und versorgen zudem mit ihren Hagebutten im Herbst auch noch die Vögel. Glockenblumen, Lavendel und Schafgarbe füllen das Buffet der Insekten.

Wer in seinem Garten eine So legt ihr eine Blumenwiese an oder einen Kräuterrasen angelegt hat, erfreut sich jetzt an lauten Summen und wilden Umherfliegen - für Insekten ist der Tisch über einige Wochen hier besonders reich gedeckt.

Juli/August

Im Hochsommer lässt das Blütenangebot etwas nach, hier gilt es durch sorgfältige Planung und Pflanzenauswahl das Insektenbuffet gedeckt zu halten. Bienenbaum und Schmetterlingsstrauch machen schon mit ihrem Namen Werbung in eigener Sache. Viele Kräuter wie Bohnenkraut, Oregano und Ysop stehen jetzt in voller Blütenpracht. Zweijährige Pflanzen wie Löwenmäulchen, Königskerze und das Argentinische Eisenkraut bilden unzählige Blüten und der Besuch lässt nicht lange auf sich warten. Einjährige Pflanzen wie Kapuzinerkresse, Ringelblumen, Sonnenblumen und Zinnien laufen ab Juli zur Hochform auf und decken bis in den Herbst einen reichen Tisch. Auch von "wilden Ecken", die man im Garten einfach sich selbst überlässt, profitieren Insekten: Brennnesseln, Disteln und wilden Möhren sollte man ruhig mal stehen lassen. Gerade für Schmetterlinge bieten diese nicht nur Nahrung für die erwachsenen Tiere, auch die Raupen genießen das Angebot in Form der frischen Blätter.

Herbst

Ab Mitte September nimmt der Blütenreichtum ab, allerdings sind Insekten bei milden Temperaturen durchaus noch in der zweiten Oktober- und ersten Novemberhälfte unterwegs. Strauch-Efeu, Fetthennen, Goldruten und Herbstastern blühen in diesem Zeitraum noch reichlich und bieten einen letzten Happen, bevor die ersten Frostnächte das Ende der Vegetationsperiode einläuten.

Martin Breidbach

Übrigens: mit der Blüte wird bei vielen Pflanzen auch eine Fruchtentwicklung gestartet, über die sich u.a. die Vögel freuen. Gerade im Winter ist diese Ergänzung im Nahrungsangebot wichtig. Der Zierapfel ist dafür ein gutes Beispiel: Mit seiner Blütenfülle erfreut er viele Bienenarten und nach einigen Frostnächten genießen Amseln und andere Vögel die mürben Früchte.

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