Pilze und Pilzkrankheiten

Hutpilze oder Pilzkrankheiten, die die Rasengräser schädigen oder zerstören, sind nicht direkt bekämpfbar. Deshalb ist es wichtig nach den Ursachen zu fahnden und diese, wenn möglich, beseitigen.
Allgemein aber gilt: Werden die Wachstumsbedingungen für die Gräser verbessert, ist der Pilzbefall meist schon nach kurzer Zeit wieder verschwunden.

Hutpilze

  • Schädiger: Bovisten, Trichterlinge, Tintlinge, Rüblinge, Champions u.a.

  • Schadbild: keine Schädigung der Gräser

  • Ursache: abgestorbene Wurzel (z.B. von gefällten Bäumen) oder andere organische Substanz im Boden

  • Bekämpfung: Nicht möglich; sobald die Nahrungsgrundlage verbraucht ist, verschwinden die Pilze wieder.

Hexenringe

  • Schädiger: verschiedene Pilzarten, teils auch Hutpilze; in Deutschland ca. 60 Pilzarten, die Ringe bilden;

  • Schadbild: Durch die bei der Zersetzung der organischen Substanz freiwerdenden Nährstoffe zunächst ringartig erkennbare dunklere Farbe des Rasens. Dann vertrocknen die Gräser oft, weil das Pilzmycel eine dichte Wasserundurchlässige Schicht bilden kann.

  • Ursache: abgestorbene organische Substanz im und auf dem Boden z.B. Holz, Laub, Rasenfilz oder Gräserwurzeln

  • Bekämpfung: Wäre nur durch einen großzügigen Bodenaustausch möglich, ist aber sehr aufwändig. Intensives Wässern verhindert oft das Absterben der Gräser. Reguliert sich von selbst, sobald die Nahrung für den Pilz aufgebraucht ist.

Rotspitzigkeit

  • Schädiger: Laetisaria fuciformis

  • Schadbild: März bis Oktober; unregelmäßige gelbliche Flecke im Rasen; Befall überwiegend an älteren Blätter; Blätter vergilben, darauf bilden sich bis 1cm große rote geweihartige Gebilde; hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15 und 22°C fördern die Krankheit;

  • Ursache: Unterversorgung der Gräser mit Nährstoffen;

  • Bekämpfung: beseitigen des feuchten Kleinklimas; für weniger Taubildung die Grundstückseinfriedung öffnen; Stickstoffdüngung und regelmäßiges nicht zu kurzes Mähen lassen den Rasen bald gesunden;

Dollarflecken

  • Schädiger: Sclerotinia homeocarpa

  • Schadbild: Mai bis September; je nach Schnitthöhe 2 bis 3cm (Schnitthöhe bis 10mm) bis 12cm (Schnitthöhe bis 50mm) große, gelblich bleiche, stark abgegrenzte Flecke; Grasblätter sind hell bräunlich-strohig; bei Tau Pilzmycel deutlich zu erkennen; kalte Nächte mit starker Taubildung und Temperaturen von 25 bis 30°C fördern den Befall;

  • Ursache: schlechte Luftzirkulation im Garten; unregelmäßiges Mähen; schlecht ernährte Rasengräser;

  • Bekämpfung: beseitigen des feuchten Kleinklimas; regelmäßiges Vertikutieren; ausgewogene Pflanzenernährung;

Hinweis: Besonders anfällig sind Straußgräser, Rot-Schwingel und Einjährige Rispe.

Schneeschimmel

  • Schädiger: Microdochium nivale

  • Schadbild: September bis März; 5 bis 25cm große, runde, graubraune wässrige Flecken im Rasen; abgestorbene Grasblätter hellgrau bis bräunlich verfärbt; Randbereiche der Flecken teilweise grau bis schmutzig rosa; Infektion schreitet nach außen fort; Gräser erholen sich aus der Mitte der Befallstellen heraus - Froschaugeneffekt; Wintertemperaturen zwischen 0 und 8°C fördern den Befall;

  • Ursache: wenn lange Schnee auf der Rasenfläche gelegen hat; feuchte, kalte Schattenlagen besonders gefährdet; stickstoffbetonte Düngung im Herbst fördert Befall;

  • Bekämpfung: Düngung an den Bedarf der Gräser anpassen (Bodenanalyse); Rasen im Frühjahr guten Start durch Düngung ermöglichen; evtl. Nachsäen entstandener Kahlstellen; Kalidüngung im Herbst sorgt für gute Ausreifung der Gräser;

Hinweis: Straußgräser, Einjährige Rispe und Ausdauerndes Weidelgras sind besonders anfällig.

Rostkrankheiten

  • Schädiger: Rostpilze (Puccinia ssp.)

  • Schadbild: besonders nach sommerlichen Trockenperioden; Rasenfläche hat braun-grün gesprenkeltes Aussehen; auf Blättern zunächst gelbliche Flecke, darauf später Pusteln in unterschiedlicher Form und Färbung; Regen und Tau fördern das Keimen der Rostpilzsporen bei Temperaturen zwischen 20 und 30°C;

  • Ursache: Nährstoffarmut und Trockenheit fördern den Befall

  • Bekämpfung: regelmäßig düngen und in Trockenzeiten wässern;

Hinweis: Besonders anfällig sind Ausdauerndes Weidelgras und Wiesen-Rispe, wobei es große Sortenunterschiede gibt.

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