Sträucher richtig schneiden: Wann und wie?

Ein gezielter Schnitt hält Sträucher gesund, blühfreudig und vital. Besonders bei Ziersträuchern und Beerenobst ist ein regelmäßiger Schnitt wichtig. Das beste Ergebnis erzielt, wer die Blütenbildung der Pflanzen, die Temperatur, bewährte Schnittzeitpunkte und die richtige Schnittführung beachtet.

Gehölze richtig schneiden

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    Ableitungsschnitte werden leicht schräg ausgeführt. Foto: Verband Wohneigentum/Dahlmann

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    Der Schnitt "auf Knospe" wird leicht schräg darüber angesetzt. Foto: Verband Wohneigentum/Dahlmann

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    Schnitt an der Basis Foto: Verband Wohneigentum/Dahlmann

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    Schnitt an der Basis mit Handsäge Foto: Verband Wohneigentum/Dahlmann

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    Schnitt "auf Astring" Foto: Verband Wohneigentum/Dahlmann

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    Schwarze Johannisbeere vor dem Schnitt Foto: Verband Wohneigentum/Dahlmann

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    Schwarze Johannisbeere nach dem Schnitt Foto: Verband Wohneigentum/Dahlmann

FRÜHBLÜHER SCHNEIDEN

Diese Gehölze blühen an den Trieben des Vorjahres. Ein gezielter Schnitt fördert neue, blütenreiche Triebe.
• Entfernen Sie alte, abgestorbene, sich reibende oder zu dicht stehende Triebe direkt an der Basis (Auslichtungsschnitt).
• Führen Sie mindestens alle zwei Jahre einen Auslichtungsschnitt durch.
• Eine Seiten- und Höhenregulierung ist durch einen ableitenden Schnitt möglich.
• Regelmäßig geschnittene Sträucher behalten ihre natürliche Wuchsform.

Beispiele frühblühender Gehölze: Deutzie, Falscher Jasmin, Forsythie, Haselnuss, Kolkwitzie, Ranunkelstrauch, Spiersträucher (Frühjahrsblüher), Scheinquitte, Schneeball, Weigelie, Zierapfel, Zierkirsche.

Beerensträucher richtig schneiden

• Aronia, Heidelbeere, Jostabeere, Johannisbeere, Stachelbeere: Im Spätwinter vor dem Austrieb schneiden. Johannisbeeren und Stachelbeeren können auch mit der Ernte geschnitten werden.
• Sommerhimbeere: Abgeerntete Ruten sofort nach der Ernte entfernen.
• Brombeere, Loganbeere, Taybeere: Im Spätwinter vor dem Austrieb zurückschneiden.
Tipp: Verwilderte oder vergreiste Gehölze lassen sich oft durch "Auf Stock setzen " verjüngen.

SOMMERBLÜHER SCHNEIDEN

Diese Gehölze bilden Blütenknospen am neuen Austrieb. Ein starker Rückschnitt regt das Wachstum und eine reiche Blüte an.
• Entfernen Sie alte, abgestorbene, sich reibende oder zu dichte Triebe an der Basis (Auslichtungsschnitt).
• Schneiden Sie die verbleibenden Triebe stark zurück.
• Schneiden Sie immer sauber über einem Auge.
• Der Rückschnitt sollte vor dem Austrieb erfolgen. Frostempfindliche Arten wie Rosen erst wenn Forsythien voll in Blüte.
• Stärker wachsende Sträucher schwächer zurückschneiden, schwach wachsende dagegen stärker.

Beispiele sommerblühender Sträucher: Beet-, Bodendecker-, Edel- und Beetrosen, Ball- und Rispenhortensie, Sommerflieder, Besenheide, Lavendel, Bartblume, Fingerstrauch, Johanniskraut, Hibiskus, Schneeheide (nach der Blüte), Spiersträucher (Sommerblühend).

Beerensträucher schneiden

• Herbsthimbeeren: Alle Triebe ebenerdig nach der Ernte entfernen. Alternativ kann auch im Spätwinter vor dem Austrieb geschnitten werden.

Wichtiger Hinweis

Regelmäßige Schnitte fördern die Blühfreudigkeit. Achten Sie darauf, auch alte, dicke Triebe zu entfernen (Auslichten). Besenheide, Schneeheide, Lavendel, Rosmarin, Ginster und ähnliche Gehölze niemals bis ins kahle Holz zurückschneiden, da sie dann nicht mehr austreiben.

Allgemeine Hinweise zu Schnittzeitpunkten

Sträucher die im Frühjahr blühen können direkt nach der Blüte geschnitten werden. Frostempfindliche Pflanzen wie Rosen sollten erst zur Vollblüte der Forsythien geschnitten werden.
Für die meisten anderen Sträucher gilt: Ein guter Schnittzeitpunkt für den Erhaltungsschnitt liegt im Spätwinter, im Zeitraum von etwa Mitte Februar bis Anfang März, vor dem Austrieb.
Generell gilt: Gehölze sollten nicht bei Temperaturen unter -5 Grad geschnitten werden.

Hinweis: Starke Rückschnittarbeiten wie das "Auf Stock setzen" dürfen im Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September nicht durchgeführt werden (Naturschutz).

Allgemeine Hinweise zur Schnittführung

Damit die Pflanzen auch gut auf Verwundungen reagieren können ist es wichtig regelmäßig und vorausschauend zu schneiden. Die Schnitte müssen sauber und an der richtigen Stelle ausgeführt werden.

Eine saubere und richtige Schnittführung ist bis auf wenige Ausnahmen wichtiger als die Schnittzeitpunkte.

Gehölze, die nicht geschnitten werden sollten

Manche Gehölze reagieren empfindlich auf Schnittmaßnahmen. Sie besitzen eine besondere Wuchsform oder heilen schlecht. Bei diesen besonderen Wuchscharakteren sollte ein Schnitt nur minimal oder gar nicht erfolgen.

Beispiele: Magnolien, Zaubernuss, Blumenhartriegel, Eisenholzbaum, Amberbaum, Goldregen, Japanische Ahorne, Judasbaum, Katsurabaum, Samthortensie, Scheinbuche, Strauchpfingstrosen, Stechpalme, Scheinhasel, Seidelbast, Immergrüner Schneeball.

Philippe Dahlmann

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