Das neue Eigenheim ist fertig. Doch was ist eigentlich mit dem Garten? Draußen nichts als braune Erde. Vor allem, wenn das Haus in einem Neubaugebiet steht, ist der Garten wie ein Stück weißes Blatt Papier.
In seiner täglichen Praxis trifft Diplom-Ingenieur viele Häuslebauer, die schon etliche Gartenbücher und Zeitschriften durchgewälzt haben und nun gar nicht mehr wissen, wie Ihr Traumgarten eigentlich aussehen soll In der Beratung entwickelt er gemeinsam mit den Mitgliedern Ideen und erstellt daraus später einen Plan. Lest hier, wie unser Gartenberater Schritt für Schritt vorgeht, wenn es um die Neuanlage eines Gartens geht.
Zunächst werden die einzelnen Nutzungswünsche schriftlich festgehalten. Auf einem maßstabsgerechten eingenordeten Lageplan verorte ich diese dann im sogenannten Funktionsplan in Wolkenform. Ein Garten wird vom Haus aus geplant: Neben dem architektonischen Stil des Hauses sind auch wichtige Ein- und Ausgänge, bevorzugte Ausblicke und ungewollte Einblicke bedeutend.
Beispielsweise befindet sich eine Abendterrasse am besten im östlichen Gartenteil und ein Gemüsebeet sollte im sonnenverwöhnten Süden angelegt werden. Temporäre oder zukünftige Nutzungen wie das Spielen von Kindern erfordern die Wandelbarkeit des Gartens. In diesen Gartenbereichen solltet ihr keinesfalls Bäume oder aufwendigen bauliche Elemente einplanen.
Im nächsten Planungsschritt ist Träumen erlaubt. Es gibt viele Gartenstile wie z.B. den Naturgarten, den Gräsergarten, den mediterranen Garten, oder den modernen Garten. Wälzt ihr Gartenbücher und Zeitschriften wie Mitgliedermagazin , die Mitgliederzeitschrift des Verbands Wohneigentum. Solche Anregungen können ein Vorbild Ihres idealen Gartenbildes sein, da sie stiltypische Pflanzen und Gestaltungselemente vereinen. Durch sie entstehen atmosphärische Gartenräume. Auch das Sammeln von Ideen und Bildern im Internet, etwa bei Pinterest, hilft Ihnen dabei ein imaginäres Bild Ihres Traumgartens zu entwickeln.
Unter einem Gartenentwurf verstehen wir Profis einen farbigen und maßstabsgerechten Grundrissplan, der das zentrale Gartenthema darstellt. Das DIN A3-Format eignet sich für die gängigsten Gartengrößen. Im Maßstab 1:100 oder 1:50 lassen sich Terrassen, Wegeflächen sowie Bäume und Pflanzflächen am besten darstellen.
Tipp: Wenn ihr die Bäume und Ziergehölze in der zu erwartenden Größe im Plan einzeichnet, schätzt den Platzbedarf der Pflanzen richtig ein und die Bäume können sich natürlich entfalten.
Jetzt kommt es auf die Pflanzenauswahl an. Gehölze und Stauden bringen Struktur in Ihren Garten. Die Pflanzenwahl und Ihre Anordnung bestimmen wesentlich die Wirkung der Gesamtkomposition ihres Gartens.
Es gibt eine Menge schöner Gartenbäume, die im Frühjahr bezaubernd blühen, im Sommer Schatten spenden und im Herbst mit prächtiger Herbstfärbung überzeugen.
Überlegt: Liebt ihr es in erster Linie farblich harmonisch oder mögt ihre es doch lieber überraschend bunt? Seid ihr eher der Typ für einen Ganzjahresgarten oder liebt ihr eine Jahreszeit ganz besonders?
Eine standortgerechte Pflanzung beachtet neben dem Klima und Bodenbedingungen auch die Sonneneinstrahlung. Die richtige Einteilung des Gartens nach sogenannten Lebensbereichen ist die Grundlage für gesunde und gestalterisch stimmige Beete.
Die beste Pflanzzeit für Bäume ist der frühe Herbst. Ihr könnt noch bis zum nächsten Frühjahr/Sommer Wurzeln bilden und erleiden seltener einen Pflanzschock. Ein Mulchabdeckung der Baumscheibe verringert die Verdunstung.
Stauden werden am besten im Frühjahr gepflanzt, da Sie wesentlich frostempfindlicher sind. Achtet darauf, in den Beeten vorher die Wurzelunkräuter zu entfernen.
Hans-Willi Heitzer