Ziergarten

Schutz vor Frost & Schnee - Gartenteich - Rasenpflege im Winter - Pflanzenschutzmaßnahmen im Winterlager von Kübelpflanzen - Schnittmaßnahmen - Winterblüher - Vogelfütterung

Die Christrose (Helleborus niger)
Die Christrose (Helleborus niger) blüht den ganzen Winter durch.   © Wolfgang Roth

Rasen

Der Zierrasenwird so lange gemäht, wie er wächst. Die Gräser sollen mit einer Länge von etwa 4 cm in die Winterpause gehen. Falls noch Reste vom Herbstlaub auf dem Rasen liegen harkt es ab, damit das Gras nicht erstickt. Der Rasen braucht im Winter Ruhe, denn das Betreten verursacht Schäden: Mit jedem Schritt verdichtet sich der feuchte Boden etwas mehr und unter dem Druck der Schuhsohlen zerbrechen bei Frost die Blattzellen. Auch als Lagerfläche für geräumten Schnee ist der Rasen ungeeignet, denn die Gräser würden unter Lichtmangel leiden oder gar an der Last ersticken.

Frostschutz

Starker Frost, besonders gefährlich bei Sonnenschein, und scharfer Wind bei fehlendem Schnee können große Schäden verursachen. Oft reicht ein Schutz aus Nadelholzreisig in Bodennähe aus. Noch wirkungsvoller sind Schilf- oder Reetmatten. Am sichersten überwintern Büsche rundum eingepackt in trockenem Falllaub. Damit es nicht wegweht, umgibt man den Busch mit einer Röhre aus Maschendraht.

Rosen sind generell winterfest, aber empfindliche Sorten können durch kalten, trockenen Wind oder durch Sonnenschein bei starkem Frost Schaden nehmen. Ein Schutz aus Nadelholzzweigen oder Jute tut den Pflanzen gut. Nützlich ist auch das Abdecken des Wurzelbereichs mit Komposterde, Laub oder Reisig. Dadurch kann der Frost nicht so tief in die Erde dringen und die Feuchtigkeit wird im Boden gehalten.

Nadelbäume und andere wintergrüne Pflanzen können im Winter vertrocknen. Denn auch bei Frost verdunsten die Nadeln oder Blätter Wasser, ohne dass die Wurzeln im gefrorenen Boden Nachschub besorgen können. Daher ist es notwendig, diese Pflanzen in frostfreien Perioden zu wässern.

Um einen Kälteschutz für Stauden, die im Herbst einziehen, müssen wir uns nicht kümmern. Ihnen sind die eingetrockneten oberirdischen Pflanzenteile Schutz genug. Deshalb dürfen diese Staudenreste auch nicht vor dem Ende des Winters abgeräumt werden. Auch deshalb nicht, weil sie von vielen Insekten als Winterquartier genutzt werden und zusätzlich für ein milderes Mikroklima im Blumenbeet sorgen. Außerdem sehen die trockenen Samen- und Blütenstände auch im Winter hübsch aus, besonders wenn sie Schneemützen tragen oder mit glitzerndem Raureif überzogen sind.

Pflanzenschutz

Kübelpflanzen, die im kühlen Raum überwintern, sind genügsam und brauchen keinen Dünger und nur wenig Wasser. Kontrolliert aber häufig auf Schädlingsbefall. Weiße Fliege, Thrips und Rote Spinne sind leicht zu übersehen, denn sie halten sich gerne auf den Blattunterseiten auf. Weiße Fliegen mögen die Farbe Gelb und lassen sich mit beleimten Gelbtafeln fangen. Thripse lieben Blau und fliegen auf beleimte Blautafeln. Die Leimtafeln sind nützlich, um den Befall zu erkennen, reichen aber zur Bekämpfung meistens nicht aus. Erfolgreicher ist der Einsatz von Seifenwasser. Entweder reibt ihr damit die Blätter ab oder versprühen es. Rote Spinnen brauchen eine trockene Umgebung und lassen sich durch tägliches Besprühen mit Wasser bekämpfen.
Unübersehbar sind Blattläuse, die sich mit einem feuchten Schwamm oder Tuch abwischen lassen. Stark verlauste Triebe könnt ihr abschneiden und entsorgen. Hartnäckig sind Schild- und Schmierläuse, denen ihr ebenfalls mit Schwamm und Seifenwasser zu Leibe rücken könnt.

Bei hartnäckigem Schädlingsbefall bleibt nur das Entsorgen der Pflanzen.

Schutz vor Schnee

Auch Ziersträucher und Bäume können bei zu großer Schneelast Schaden nehmen. Besonders gefährdet sind Nadel- und andere immergrüne Gehölze, deren Zweige abknicken oder gar brechen können. Vorsicht ist beim Abschütteln des Schnees geboten, denn gefrorene Zweige sind empfindlich. Bei höheren Gehölzen ist der Besen ein praktisches Hilfsmittel. Sollte trotz der Vorsorge ein Ast abgebrochen sein, schneidet oder sägt ihn direkt an der Basis ab. Es sollte weder ein Aststummel stehen bleiben, noch der Astring verletzt werden. Der Astring ist die wulstartige Verdickung am Übergang vom Stamm zum Ast. Hier befinden sich viele teilungsfähige Zellen, die für eine schnelle Wundheilung sorgen. Damit es bei säulenförmigen Gehölzen erst gar nicht zum Auseinanderbiegen der Zweige kommt, kann man diese schon vor dem Schneefall zusammenbinden.

Pflegemaßnahmen

Wenn im Laufe der Jahre Laubholz-Hecken sehr hoch oder breit geworden sind, ist es ratsam sie jetzt durch einen kräftigen Rückschnitt wieder in Form zu bringen. Dieser radikale Eingriff aktiviert die als Reserve angelegten Austriebsknospen. Damit sie genügend Entwicklungszeit haben, ist der Beginn des Winters die optimale Zeit für den Schnitt.

Aus der Form geratene Ziersträucher vertragen ebenfalls einen starken Rückschnitt. Er wirkt wie ein Jungbrunnen und löst einen starken Austrieb im Frühjahr aus. Auch Sträucher, die ihre Blühfreude verloren haben, werden durch den Schnitt wieder üppig blühen.

Gartenteich

Eine geschlossene Eisdecke auf dem Gartenteich kann für Wassertiere tödlich sein, weil die im Bodenschlamm entstehenden Faulgase nicht entweichen können. Wenn aber Binsen, Seggen oder Rohrkolben aus dem Eis ragen, kann der Luftwechsel auf natürlicher Weise stattfinden: Die Faulgase entweichen und machen Platz für frische, sauerstoffreiche Luft. Fehlt der Bewuchs, dann erfüllt ein Bündel Ried oder Stroh, das man in ein Eisloch steckt, diese Aufgabe. Das Loch im Eis entsteht fast von alleine, wenn ihr einen Topf mit heißem Wasser auf das Eis stellt. Das Aufhacken ist eine schlechte Variante, denn die dabei entstehenden Schallwellen schädigen die Fische und andere Wassertiere.

Winterblüher

Draußen erfreuen erste Blüten an winterblühenden Ziergehölzen: Die Zaubernuss (Hamamelis) mit (je nach Art und Sorte) leuchtend gelben bis intensiv roten Blüten, der angenehm duftende rosafarben blühende Winterschneeball (Viburnum x bodnantense), die halb gefüllten Blüten der Winterkirsche (Prunus subhirtella) mit der Hauptblüte im März sowie der leuchtend gelb blühende Winterjasmin (Jasminum nudiflorum).

Vögel füttern

Mit dem Einzug des Winters beginnt meist auch die Zeit der Vogelfütterung. Die Futterstelle ist nicht nur für Vögel attraktiv, denn sie ermöglicht uns, die Tiere ganz aus der Nähe zu beobachten. Viele Ornithologen empfehlen sogar die ganzjährige Fütterung. Für die Vögel ist lebenswichtig, dass sie sich beim Besuch der Futterstelle nicht mit Krankheiten infizieren können. Sie muss also frei von Vogelkot sein und auch bleiben. Bewährt haben sich u. a. Futtersilos oder -säulen sowie frei hängende Meisenknödel, die auch bei anderen Vogelarten beliebt sind.

Wolfgang Roth

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