Gemüsegarten

Ernte von Wintergemüse - Pflanzen schützen - Gartenplanung - Sprossen selber ziehen

Feldsalat
Frisch direkt aus dem Garten auch im Januar: Feldsalat   © Breidbach/VWE

Erntezeit

Bei entsprechender Kulturweise und der richtigen Sortenwahl kann im Januar Grün- und Rosenkohl, Porree (Lauch), Schwarzwurzel, Topinambur sowie Feldsalat, Löffelkraut (Cochlearia officinalis) und Postelein (Montia perfoliata) geerntet werden.

Da der Winter noch lang sein kann, ist es auch jetzt noch sinnvoll, leere Gemüsebeete mit Laub, Stroh oder Ernterückständen zu bedecken. Diese Mulchschicht ist für die im Boden lebenden Mikroorganismen eine wärmende Decke und bewahrt die Bodenkrume vor Schlagregen, Austrocknung und Erosion.

Pflanzen schützen

Junge Wegschnecken sind auch in milden Wintern aktiv und fressen an den Blättern von Wintergemüse. Die nur wenige Zentimeter kleinen, schwarzen und an den Sohlen hellbraunen Babyschnecken kommen bei Plusgraden aus ihren Verstecken und verkriechen sich erneut sobald es friert. Bei der Futtersuche sind sie nicht wählerisch. Sie mögen saftiges Grün, aber auch angefaulte Pflanzenteile. Warten Sie mit dem Absammeln der Schnecken nicht zu lange, denn die Tiere wachsen mit steigender Temperatur schnell heran und sorgen früh für Nachwuchs. Auf das Beet ausgelegte Gemüseblätter wirken wie Köder, von denen sie sich bequem einsammeln lassen.

Wenn ihr noch Falllaub entsorgen wollt, dann nutzt es als Zudecke für die Rhabarberstauden, möglichst noch bevor der Boden gefroren ist. Die gut isolierende Laubschicht wehrt die Kälte ab, so dass der Rhabarber frühzeitig austreiben wird.

Nährstoffversorgung

Wie ist es um die Nährstoffversorgung im Gemüsegarten bestellt? Bei Nährstoffmangel oder Nährstoffüberschuss ist eine gesunde Pflanzenentwicklung ausgeschlossen. Erste Hinweise auf den Nährstoffgehalt im Boden geben sogenannte Zeigepflanzen. Das sind Wildkräuter, die nur dort gedeihen, wo ihre spezifischen Bodenansprüche erfüllt werden. Beispielsweise werden nährstoffreiche Böden durch Brennnessel, Distel, Franzosenkraut, Löwenzahn, Melde und Vogelmiere angezeigt. Fehlen dem Boden Nährstoffe, dann wachsen dort verstärkt Gänseblümchen, Hirtentäschelkraut, Hundskamille und Stiefmütterchen. Auf sauren Böden fühlen sich Ehrenpreis, Kleiner Sauerampfer, Hasen- und Sauerklee wohl. Einen hohen Kalkgehalt zeigen Ackerhornkraut, Ackerwinde, Gänsedistel, Klatschmohn und Taubnessel an. Ackerschachtelhalm, Breitwegerich, Gänsefingerkraut, Kriechender Hahnenfuß und Quecke weisen auf verdichtete Böden hin.

Der exakte Nährstoffgehalt lässt sich durch eine chemische Bodenanalyse ermitteln. Entsprechende Analyselabors und eine Anleitung zur Probenentnahme findet ihr im Internet zum Beispiel unter dem Suchbegriff "Lufa Bodenanalyse" oder über unseren Landesverband Verband Wohneigentum NRW.

Kräuter

Die unterschiedlichen mikroklimatischen Gegebenheiten eines Gartens lassen sich im Winter besonders gut herausfinden. Beobachtet, wo der Schnee am schnellsten taut oder an welcher Stelle sich der Raureif am längsten hält. Den wärmsten Platz reserviert ihr beispielsweise für mediterrane Küchenkräuter und den sonnigsten Ort für das Gemüsebeet. Auch der Wind hat großen Einfluss auf das Gartenklima. Hecken, Sträucher, Spalierobst oder geflochtene Weidenwände halten Zugluft fern und schaffen ein wüchsiges, mildes Klima.

Schnittlauch treibt frisches Grün, wenn ihr den Wurzelballen aus der kalten Erde ausgrabt, eintopft und ans Küchenfenster stellt. Die abgeerntete Staude kann, sobald die Erde aufgetaut ist, wieder ins Kräuterbeet gesetzt werden. Wenn ihr beim Einpflanzen den Boden mit etwas Komposterde anreichert, wird sich der Schnittlauch wieder erholen.

Sprossen

Für die Treiberei sind auch viele Gemüse- und Getreidesamen geeignet, die dann als Keimsprossen verzehrt werden. Am bequemsten lassen sich Keimsprossen in speziellen Keimschalen oder -boxen bei Zimmertemperatur heranziehen. Dazu werden die Samen eingestreut und ein- bis zweimal täglich mit Wasser übergossen. Nach dem Spülen muss das Wasser ablaufen, damit die Samen nicht in der Flüssigkeit liegen bleiben. Die meisten Keimsprossen beanspruchen für ihre Entwicklung nicht einmal Licht. Kresse ist da eine Ausnahme und sollte am Fenster stehen, damit die Blätter Licht bekommen.

Wolfgang Roth

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