Saatgut selbst herstellen Vielfalt erhalten und Geld sparen

So kannst du Saatgut selbst zu gewinnen. Das bewahrt nicht nur alte Sorten und spart Geld, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der genetischen Vielfalt im Garten.

Eigenes Saatgut herzustellen ist nachhaltig, spannend und macht unabhängig. Jede Hobbygärtnerin und jeder Hobbygärtner kann so einen Beitrag zur Sortenvielfalt und nachhaltigen Gartenkultur leisten.

Warum eigenes Saatgut herstellen?

  • Erhalt alter und regionaler Sorten

  • Unabhängigkeit von Saatgutkonzernen

  • Kostenersparnis bei der Pflanzenvermehrung

  • Freude am Experimentieren und Lernen

  • Beitrag zum Umweltschutz durch kurze Wege und natürliche Kreisläufe

Samenfest oder Hybrid? - Der Unterschied

Für die eigene Saatgutgewinnung ist samenfestes Saatgut entscheidend. Diese Sorten behalten ihre typischen Eigenschaften - Geschmack, Form und Ertrag - auch in der nächsten Generation.

Hybridsorten (F1) dagegen liefern in der zweiten Generation oft uneinheitliche oder schwächere Pflanzen und eignen sich daher nicht zur eigenen Vermehrung.

Selbst- und Fremdbestäuber

Einige Pflanzen bestäuben sich selbst, z. B. Tomaten, Bohnen oder Erbsen - sie sind ideal für Einsteiger.
Andere wie Kürbis, Zucchini oder Möhren werden durch Insekten bestäubt. Hier ist Vorsicht vor Verkreuzungen geboten, wenn mehrere Sorten gleichzeitig blühen.

So gelingt die Saatgutgewinnung

1. Gesunde Mutterpflanzen auswählen – sie sind die Basis für gutes Saatgut.

2. Samen vollständig ausreifen lassen – je nach Kultur an der Pflanze oder nachgeerntet.

3. Samen trennen und reinigen – durch Sieben, Pusten oder Nassverarbeitung.

4. Trocken und kühl lagern – am besten dunkel und luftdicht beschriftet.

5. Keimprobe durchführen – um die Keimfähigkeit vor der nächsten Aussaat zu prüfen.

Beispiele für leicht zu vermehrende Pflanzen

  • Tomaten: Saatgut aus reifen Früchten gewinnen, kurz gären lassen und trocknen.

  • Stangenbohnen: Reife, papierartige Hülsen vollständig austrocknen lassen.

  • Erbsen: Samen nach dem Absterben der Pflanze auslösen und gut durchtrocknen.

Etwas anspruchsvoller: Kürbis und Möhre

  • Kürbis/Zucchini: Sorten verkreuzen sich leicht – besser nur eine Art anbauen.

  • Möhre: Zweijährig – Wurzeln im Herbst ernten, kühl überwintern und im Frühjahr wieder auspflanzen.

Saatgut richtig lagern

Lagert euer Saatgut trocken, kühl und dunkel, ideal bei 5–10 °C. Luftdichte Gläser oder Papiertüten in geschlossenen Dosen sind optimal.

Rechtliches: Was ist erlaubt?

Privatpersonen dürfen Saatgut tauschen oder verschenken, solange keine Sortenschutzrechte verletzt werden und keine invasiven Arten betroffen sind. Empfehlenswert ist samenfestes oder Erhaltungssaatgut aus verlässlicher Quelle.

Angela Maria Rudolf

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