Bodendeckende Stauden schützen den Boden
Wie der Name schon sagt, bedecken Bodendecker den Boden mit ihren Trieben und Blättern und schaffen dadurch eine dichte Pflanzenschicht. Und die ist aus vielen Gründen positiv für den Boden, erklärt Bundesgartenberater Martin Breidbach.
Die Vorteile von Bodendeckern auf einen Blick
Sie halten den Boden mit ihren Wurzeln und Trieben zusammen und verhindern, dass fruchtbare Erde fortgeweht oder geschwemmt wird (Erosion).
Sie lockern den Boden und fördern das Bodenleben.
Der dichte Blattteppich verhindert den Aufwuchs von Unkräutern.
Bodendecker reduzieren Temperaturschwankungen im Boden und schützen ihn an heißen und sonnenreichen Tagen vor Austrocknung.
Ganz wichtig: Sobald sich die Pflanzen etabliert haben, ist der Pflegeaufwand für diese Flächen äußerst gering.
Geeignete Bodendecker gibt es für jeden Standort.
In der Natur sieht man, dass unbewachsene Stellen im Garten ein Paradies für verschiedenste Pflanzen sind, auch für unerwünschte. Zusätzlich wird der Boden das ganze Jahr über von Wetterbedingungen beeinflusst. Im Gemüsebeet können wir ihn mit verschieden Mulchmaterialien wie Rasenschnitt oder Laub schützen. Im Ziergarten wäre dies auch möglich, aber hier haben wir es gerne doch ein wenig schöner, bunter, aufgeräumter.
Lösung: bodendeckende Stauden
Die Strategie, mit denen diese Pflanzen den Boden bedecken, variieren stark. Einige breiten sich über ihre Wurzeln aus, andere durch oberirdische Ausläufer, und wieder andere nutzen kriechende Rhizome. Diese Pflanzen verankern sich mit ihren Wurzeln und Trieben im Boden, wodurch sie verhindern, dass wertvolle Erde durch Wind oder Wasser abgetragen wird. Sie lockern den Boden und fördern das Bodenleben. Ihr dichtes "Blätterdach" unterdrückt das Wachstum von Unkraut. Zudem verringern sie Temperaturschwankungen und schützen den Boden an heißen, sonnigen Tagen vor dem Austrocknen. Besonders wichtig ist, dass der Pflegeaufwand minimal ist, sobald die Pflanzen etabliert sind.
Bodendecker: meine Favoriten
Sonniger Standort
In unserem Garten hat sich der Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides) als besonders geeignet für vollsonnige Standorte erwiesen. Obwohl die sommergrünen Blätter etwas spät austreiben, bleiben sie auch in langen Trockenperioden des Sommers frischgrün und verwandeln sich im Herbst in ein intensives Bronzerot. Ab August erscheinen azurblaue Blüten, die zusammen mit den Herbstfarben ein beeindruckendes Farbspiel bieten.
Halbschattiger Standort
In halbschattigen Bereichen und unter Gehölzen mit leichtem Schatten wächst die Teppich-Ungarwurz (Waldsteinia ternata) besonders gut. Sie ist ein wertvoller Bodendecker, der trockenheitsresistent und kräftig wachsend ist, und im Frühling leuchtend gelbe Blüten hervorbringt. Durch ihre oberirdischen Ausläufer bildet sie dichte, flache Teppiche aus wintergrünen Blättern.
Schattiger Standort
Das Große Immergrün (Vinca major) übernimmt die anspruchsvollen schattigen Bereiche. Mit seinen glänzenden Blättern und den violett-blauen Blüten, die im April und Mai erscheinen, bildet es lange, niederliegende Triebe. Diese kommen gut mit Lichtmangel und Trockenheit zurecht, wodurch die Pflanze ideal für die Bepflanzung unter Sträuchern und Bäumen ist.
Wichtig bei der Pflanzung aller Bodendeckerarten
ist, dass die Fläche weitgehend unkrautfrei ist, insbesondere von Wurzelunkräutern wie Quecken. Setzt die Pflanzen ruhig etwas dichter, damit die Fläche schneller zuwächst. Schließlich solltet ihr eine dünne Mulchschicht verteilen, um die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und den neuen Pflanzen das Anwachsen zu erleichtern.
Martin Breidbach