So speichert der Boden Wasser
Boden ist die Grundlage allen Lebens und seine Struktur ist in wenigen Sätzen kaum zu erklären. Boden hat einen großen Einfluss auf unsere Pflanzen, wie auch das Klima eine große Bedeutung für den Boden hat. Von zentraler Bedeutung ist dabei, wie der Boden Wasser speichert.
Was zeichnet guten Boden aus?
Ein guter, ertragreicher Boden zeichnet sich durch mannigfaltiges Bodenleben aus. Dazu zählen Würmer, Asseln, Pilze, Bakterien und Algen. Sie machen den Boden fruchtbar, weil sie Pflanzennahrung "produzieren". Diese entsteht durch Abbau toter Tier- und Pflanzenreste. Schließlich bleiben am Ende elektrisch geladene chemische Elemente - sogenannte Ionen - übrig. Die sind klein genug, um im Bodenwasser gelöst von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden zu können. Durch ihre Aktivität lockern die zum Teil mikroskopisch kleinen Bodenbewohner jeder Art und Größe zudem den Boden, verkleben mineralische und organische Bodenbestandteile zu Bodenkrümeln und sorgen so für eine optimale Bodenstruktur. Pflanzen wachsen in solch lockeren Böden besonders gut.
Bedeutung von Bodenluft und Bodenwasser
Für ihre Aktivität brauchen die Bodenlebewesen ausreichend Grobporen im Boden. Sie enthalten Luft und damit Sauerstoff und manchmal auch Wasser. Beides wird auch von den Pflanzen zur Nährstoffaufnahme benötigt. Boden ist also in erster Linie ein Lebensraum - für Tiere wie für Pflanzen.
Die Summe aller Poren im Boden heißt im Fachjargon "Porenvolumen". Weist ein Boden genug Poren in ausreichender Größe auf, ist er in der Lage, Wasser aufzunehmen, zu speichern und auch langsam wieder abzugeben. Dabei spielen Porenvolumen und Porengröße eine Rolle. Hat Boden viele sogenannte Grobporen (z.B. Sandboden) wird schnell relativ viel Wasser aufgenommen. Aber da diese Poren vergleichsweise groß sind, sickert das Wasser auch schnell in Richtung Grundwasser ab. Daher sind Sandböden eher trockene Böden, auch "leichte Böden" genannt, weil sie leichter zu bearbeiten sind. Das Wasserhaltevermögen von Sandböden lässt sich mit dem Einarbeiten von Gesteinsmehl (z.B. Bentonit) und organischem Material verbessern.
Lehmböden dagegen haben viel kleinere, sogenannte Mittelporen, die nicht so schnell Wasser aufnehmen können. Allerdings halten sie es länger im wurzelnahen Bereich pflanzenverfügbar. Lehmböden gelten daher als vergleichsweise fruchtbare Böden. Den Pflanzen stehen die im Bodenwasser der Mittelporen gelösten Nährstoffe viel länger zur Verfügung als in den Grobporen der Sandböden. Und dann gibt es noch Feinporen, die so winzig sind, dass darin befindliches Wasser gar nicht pflanzenverfügbar ist. Dieses Wasser im Boden wird "Totwasser" genannt.
Ideal fürs Pflanzenwachstum: krümeliger Lehmboden
Indem man Lehmböden belüftet, wird der Anteil an Grob- und Mittelporen erhöht. Dies geschieht in erster Linie durch flaches Einarbeiten organischen Materials, z.B. von Ernteresten, Gründüngungspflanzen und Wirtschaftsdüngern. Dadurch wird die Bodenstruktur des an sich schon ertragreichen Lehmbodens noch verbessert. Auch das Vermischen der oberen Bodenschicht mit extra aufgetragenem Sand belüftet solch einen schweren Boden.
Organisches Material verbessert den Boden
In allen landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Böden, Sand- wie Lehmböden, ist organisches Material der beste Bodenverbesserer, weil es
• das Wasserhaltevermögen erhöht, also Wasser oberflächennah bindet
• schnelles Versickern sowie oberirdischen Abfluss verhindert
• als Mulchschicht auf dem Boden dessen Verschlämmen bei Starkregen einschränkt und bei Trockenheit vor Verdunstung direkt aus dem Boden schützt.
Fazit:
Wer das Wasserhaltevermögen des Bodens so durch Bodenkulturmaßnahmen gezielt verbessert, fördert damit auch seine Schwamm-Fähigkeiten. So wird auch die bestmögliche Pflanzenversorgung gewährleistet.
Roswitha Koch