Hitze und Trockenheit - was tun?

Trockene und heiße Sommer kommen immer häufiger vor und machen auch den Gartenpflanzen zu schaffen. Gartenberaterin Roswitha Koch verrät, wie ihr eure Pflanzen schützen könnt.

Rose
Rosen vertragen in der Regel Hitze und Trockenheit gut - aber auch das hat Grenzen.   © pixabay

Hilfreich bei Gehölz-Neupflanzung

Wenn beispielsweise Gehölze (Hecken, Sträucher, Bäume) frisch gepflanzt wurden und ein heißer Sommer zieht ins Land, ist es schwierig, den Wasserbedarf dieser Pflanzen allein durch Gießen zu decken. Die Pflanzen haben noch nicht genug neue Wurzeln gebildet, um den erhöhten Bedarf, der bei Hitze und/ oder Wind durch Verdunstung entsteht, zu bedienen. Übermäßiges Wässern führt dann nicht zum gewünschten Erfolg, sondern kann den Boden verschlämmen und den Wurzeln die ebenfalls nötige Luftzufuhr verwehren. Es entsteht Staunässe, die das Wurzelwachstum behindert und sogar zu Wurzelfäulnis führen kann.

Scheinhasel Corylopsis Hitzeschaden
Hitzeschaden an Scheinhasel (Corylopsis)   © Görlitz/VWE
In diesem Fall ist Schattieren eine Möglichkeit, die Verdunstung einzuschränken. So kann man ein Sonnensegel über die Gehölze spannen, eine Rohrmatte an die Südseite der Hecke lehnen oder luftiges Schattiergewebe (auf Rollen erhältlich) über die Pflanzen decken. Auf diesem Wege wird auch dem Sonnenbrand vorgebeugt, unter dem sogar Pflanzen leiden können.
Wenn die Hitze nachlässt, solltet ihr die Schattenspender jedoch wieder entfernen, damit die Pflanzen das für das Wachstum erforderliche Licht wieder erreicht.

Bodenbedeckung

In der Natur ist selten ein Boden unbedeckt und der Sonnenstrahlung schutzlos ausgesetzt. Eine Maßnahme gegen Bodenverdunstung ist das Mulchen der Bodenflächen. Die Mulchdecke aus organischem Material (Pflanzenreste, Stroh, Pappe, Schafwolle, Rindenmulch, …) schützt den Boden und darin lebende Tiere sowie Pflanzenwurzeln vor Wasserverlust durch Verdunstung.

Pflanzenauswahl

Pflanzen haben sich über sehr lange Zeiträume aber auch an Trockenheit und Hitze angepasst. So sind in heißen, trockenen Gegenden beheimatete Pflanzen mit vergleichsweise kleinen, zum Teil harten Blättern ausgestattet. Manchmal haben diese zusätzlich eine Wachsschicht blattoberseits, dazu noch Wasserspeichergewebe im Blattinneren (Fetthennen). Oder sie sind mit vielen Härchen besetzt, die sie grau erscheinen lassen (z.B. Wermut, Ziest). Dies begünstigt Licht- und Wärmestrahlungsreflexion. Alles Eigenschaften, die das Überleben unter den genannten Umständen erleichtern.

Zwiebelblumen, die in (trockenen, heißen) Steppen beheimatet sind, haben sich angepasst, indem sie bald nach der Blüte ihr Laub verlieren und sich so der Sonnenstrahlung entziehen.
Pflanzt man diese Zwiebelpflanzen (Frühblüher, Zierlauch) an solche Plätze im Garten, hat man wenig Arbeit und trotzdem zur ihren Blühzeiten üppige Blütenpracht.

Standortwahl

Auch bei Hitze gedeihen Pflanzen am besten dort, wo die Lebensbedingungen für sie am besten sind.
Haben wir für eine Pflanze, die wir gern in unserem Garten haben möchten, den falschen Platz gewählt, wundern wir uns, wenn sie nicht wachsen will. Die Ursache ist meist der falsche Standort. Es ist ratsam, diese Pflanze während der Vegetationsruhe (etwa Oktober - März) an einen anderen Platz zu setzen. Vorher sollte man nachlesen oder nachfragen, welcher Standort für diese Art besser geeignet ist.

Hacken

Hacken von Beeten (zum Beispiel im Gemüsebau) ist auch geeignet, um der Bodenverdunstung entgegenzuwirken, weil es den kapillaren Wasseraufstieg im Boden unterbricht.


Roswitha Koch

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