Brombeergallmilbe (Acalitus essigi) Kleines Wesen - große Wirkung
Was tun, wenn Brombeeren sich einfach nicht schwarz färben wollen, einzelne rote Stellen haben und ungenießbar schmecken? Dann kann es sein, dass sich die unscheinbare Brombeergallmilbe im Verborgenen die Früchte schmecken lässt.
Schadbild
Nur 0,1 - 0,17 mm wird die weißliche Gallmilbe groß und ist somit für das menschliche Auge nur unter einer stark vergrößernden Lupe zu erkennen. Auffälliger hingegen ist das Schadbild, welches sich durch das ungleiche Ausreifen der Früchte deutlich zeigt. Stellenweise sind einzelne Bereiche der Sammelsteinfrucht (Brombeere = botanisch eine Sammelsteinfrucht und keine Beere) befallen, die rötlich gefärbt bleiben und nicht schwarz ausreifen. In Jahren mit hohem Befallsdruck kann es sein, dass fast alle Früchte rot bleiben und ungenießbar sind. Besonders in Jahren mit einer langanhaltenden trockenen Wärme vermehrt sich die Brombeergallmilbe im Frühjahr und Sommer rasant und bringt mehrere Generationen im Jahr hervor.
Um eine Verwechslung mit Schädigungen durch Sonnenbrand auszuschließen, welche ähnliche Symptome hervorbringen können, sollte kontrolliert werden, ob auch in beschatteten Bereichen des Strauches die Brombeeren rötlich eingefärbt sind. Ist das der Fall, kann ein Sonnenbrand ausgeschlossen werden.
Vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen
Bei einem starken Befall sollten die Fruchtstände abgeschnitten und über die Bio- oder Hausmülltonne entsorgt werden, nur nicht über den eigenen Kompost. Zum Herbst/Winter ist es ratsam, die gesamte Pflanze bodennah abzuschneiden und ebenfalls über den Hausmüll zu entsorgen. So entfernt ihr die in den Knospenschuppen, Stängelteilen oder Früchten überwinternde Milbe komplett.
Um einen erneuten Befall vorzubeugen solltet ihr im nächsten Vegetationsjahr darauf achten, dass kein starker stickstoffhaltiger Dünger verwendet wird und den Strauch so erziehen, dass eine Luftzirkulation erfolgen kann. Eine Mulchschicht um die Brombeere herum sorgt nicht nur für eine gute Bodenbedeckung, sondern hält den Boden und das Umfeld feucht und so die Gallmilbe auf Abstand.
Angela Maria Rudolf