Flächenentsiegelung
Regenwasser sollte möglichst ungehindert auf der Fläche um das Haus versickern können. So bleibt der natürliche Wasserkreislauf erhalten (Regnen, Verdunsten, ins Grundwasser versickern) und die Gefahr von Überschwemmungen in Siedlungen wird minimiert. Doch die Realität sieht oft anders aus: Hausbesitzer*innen versiegeln große Teile ihres Grundstücks häufig, indem sie Wege, Stellplätze und Garageneinfahrten wasserdicht pflastern oder betonieren. Das geht aber auch anders - umweltfreundlicher!
Mit Hilfe von von Rasengittersteinen, Porensteinen und Splittfugenpflaster können auch diese Flächen wasserdurchlässig gestaltet werden, man spricht dann von Entsiegelung. Eine kostengünstige Variante stellen zum Beispiel Wege mit Kies- oder Splittbelägen dar, wobei wabenförmige Einsätze diese Beläge stabilisieren und damit auch befahrbar machen.
Vorraussetzungen für die Erstellung entsiegelter Flächen
Untergrund muss durchlässig sein
voraussichtliche Flächenbelastung sollte bekannt sein
starke Verschmutzungen der Flächen können vermieden werden
Schadstoffeintrag ausschließen
Wasserdurchlässige Beläge mit geringer Belastbarkeit:
Kies-Splitt-Decken (wassergebundene Decken)
Schotterrasen
Holzdecks, Holzpflaster
Beläge mit stärkerer Belastbarkeit:
Betonporensteine
Splittfugenpflaster
Rasenfugenpflaster (Rasenlochpflaster)
Rasengittersteine
Ausführung:
Fläche auf Wasserdurchlässigkeit prüfen
Oberboden bis zum anstehenden Untergrund, mindestens aber 20 cm (je nach Verkehrslast auch mehr) abtragen
Untergrund verdichten
Aufbringen der Tragschicht aus gebrochenem Schotter mit möglichst geringem Feinmaterialanteil
Tragschicht muss mit einem Seitengefälle von etwa 2 % (2 cm Gefälle auf 1 m) planiert werden
Verdichten der Tragschicht
Aufbringen von 3- 5 cm Ausgleichsschicht aus Splitt 2/5
Verlegen des gewünschten Belags
Fugen füllen und Fläche abrütteln
Hinweis
Bei Kies- oder Mulchwegen entfällt die Ausgleichsschicht. Gegen unerwünschten Aufwuchs von unten hilft ein stabiles Unkrautvlies, das auf die Tragschicht verlegt wird.
Zu beachten:
Auch wasserdurchlässige Beläge immer mit einem Gefälle verlegen!
Die Flächen keiner größeren Verschmutzung aussetzen
Im Winter Splitt oder Sand statt Salz streuen
Alle wasserdurchlässigen Beläge lassen im Laufe der Jahre in ihrer Sickerwirkung nach
Martin Breidbach