Nistkästen für Singvögel im Winter
Nisthilfen im Garten helfen den Singvögeln nicht nur zur Brutzeit, sondern auch im Winter als trockenen Zufluchtsort. Sie machen überall da Sinn, wo natürliche Naturhöhlen fehlen, weil alte und morsche Bäume nicht mehr vorhanden sind, oder weil an Gebäuden geeignete Brutnischen fehlen.
Mit den Nistkästen holt kann man sich ein weiteres Stück Natur in den Garten. Schön auch, um Kindern und Jugendlichen die Tiere und ihre Lebensweise näher zu bringen. Ein Nistkasten ist aber nur dann "ausgebucht", wenn der Garten naturnah gestaltet ist und die Vögel darin Nahrung finden. Auch sollten Nistkästen von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Der Herbst beginnt bald. Jetzt ist Zeit, um sich die Nistkästen im Garten vorzunehmen.
Diese Reinigung könnt ihr direkt nach dem Abflug der Sommerbrut durchführen: Entfernt die alten Nester samt Parasiten und fegt den Kasten sauber aus. Dies hat zwei Vorteile:
Zum einen haben die Vögel einen sauberen Unterschlupf in der kalten Jahreszeit.
Zum anderen stehen den Vögeln im Frühjahr die Nistmöglichkeiten zur Verfügung, sobald sie mit ihrem Nistgeschäft beginnen.
Zum zeitigen Frühjahrsbeginn am besten den Kasten noch einmal kurz reinigen, damit überwinternde Parasiten wie Flöhe und Milben den Vogelnachwuchs nicht befallen. Den richtigen Zeitpunkt dafür zu finden ist aber nicht ganz einfach, da im Vorfrühling sich noch der ein oder andere Winterschläfer im Kasten befinden könnte oder aber ein früh brütendes Vogelpärchen eingezogen ist.
Tipp: Beobachtet ein paar Tage lang den Nistkasten. Wenn ihr keine Vögel ein- und ausfliegen seht, könnt ihr zur Tat schreiten und den Nistkasten abhängen und reinigen. Ein kurzes "Anklopfen" vor dem Öffnen kann sowohl den späten Winterbewohner, als auch einen selber von einer unliebsamen Überraschung schützen.
Wer bis jetzt noch nicht dazu gekommen ist, lässt das alte Nest bis zum ausgehenden Winter im Kasten. Denn viele Kleintiere wie Ohrwürmer und Florfliegen, aber auch kleine Säugetiere wie Mäuse, Siebenschläfer und Fledermäuse nutzen die Kästen als warmen und sicheren Überwinterungsplatz. In kalten Nächten fliegen selbst die daheim gebliebenen Arten wie Rotkelchen, Meisen und Spatzen in die Behausungen und schützen sich bei winterlichen Temperaturen vor dem Auskühlen.
Falls ihr im Herbst nicht dazu gekommen seid: Reinigt man die Nistkästen erst im zeitigen Frühjahr und belässt somit die Reste der Vögel (Nester, Kot…) im Herbst drin, dann können darin Insekten prima überwintern.
So oder so: mit Nistkästen im Garten helft ihr Wildtieren!
Martin Breidbach
Übrigens: auch anderen Tieren im Garten kann man leicht ein Winterquartier herrichten. Unter Ästen, Zweigen und Laub können auch für Igel und Co. den kalten Temperaturen trotzen. Mehr zum Thema Nisthilfen findet ihr hier.