Clematis
Übersetzt bedeutet das Wort Clematis "Ranke". Diese Kletterpflanzen werden auch als Waldrebe oder Bergrebe bezeichnet. Allein in Europa sind über 200 Arten und viele hundert Gartensorten bekannt.
Die Gattung umfasst nicht nur kletternde Arten, sondern auch Stauden, Halbsträucher und Sträucher. Clematis lassen sich vielfältig verwenden als Klettergiganten, die über 10 m hoch in Bäume und Sträucher hineinranken, mit Strauchrosen an Pergolen, an Hauswänden und Spalieren u.s.w. oder im Steingarten mit vielen dekorativen Blütenstauden.
Standort: "sonniger Kopf" und "schattiger Fuß" (abdecken des Pflanzenbereiches mit flachen Steinen, Mulch, Laub oder Pflanzung von bodendeckenden Blütenstauden)
Boden: humose, wasserdurchlässige, frische Böden; pH-Wert neutral bis alkalisch; manche Arten sind kalkliebend;
Blüte: je nach Art und Sorte April bis Oktober; einfache oder gefüllte radiäre oder glöckchenartige Blütenformen, einzeln oder in Rispen
Blütenfarben: weiß, gelb, blau, rot, rosa, violett
Pflanzzeit: Container- Pflanzen sind zwar ganzjährig pflanzbar, doch ist der optimale Zeitpunkt das Frühjahr kurz vor oder während des Austriebs.
Pflanzung: Das Pflanzloch sollte ca. 40x40x40 cm groß sein. Bei Böden, die zu Verdichtungen neigen oder einen verdichteten Untergrund aufweisen, muss eine Drainageschicht unter der Pflanzstelle eingebracht werden. Der Boden sollte mit verrottetem Kompost (Laubkompost) und Hornspänen verbessert werden. Nach dem Pflanzen sollte sich die Topfballenoberkante etwa 5 cm unter der Bodenoberkante befinden. Wichtig für den Anwuchserfolg ist die regelmäßige Wasserversorgung des Topfballens bis die Gehölze in den Boden eingewurzelt haben. Das erreicht man am besten, wenn direkt nach dem Pflanzen ein Gießrand angelegt wird. Für einen guten basisnahen Austrieb und kräftige Pflanzenentwicklung ist ein Pflanzschnitt unbedingt erforderlich. Dazu werden die Pflanzen auf 20 cm oberhalb eines Auges zurückgeschnitten
Rankhilfe: Für Clematis eignen sich nur Rankhilfen (Drähte, Gitter), die im Durchmesser nicht stärker als 2 -3 cm sind, da sie sich mit den Blattstielen festhalten.
Schnitt: Durch einen regelmäßigen fachmännischen Schnitt können Clematis zu stärkerer Blütenbildung angeregt werden. Außerdem wird dem Vergreisen und Aufkahlen der Pflanzen entgegengewirkt. In Abhängigkeit davon an welchem Holz die Pflanzen ihre Blüten bilden sind diese in 3 Schnittkategorien eingeteilt.
Schnittkategorien
Schnittkategorie 1: (Blüten am Neuholz)
Die Pflanzen blühen an den diesjährig neu entstandenen Langtrieben. Die Blütezeit liegt im Sommer oder Herbst. In diese Gruppe gehören die meisten unserer großblumigen Hybriden. Diese werden jedes Jahr ca. Mitte März auf 30 bis 50 cm zurückgeschnitten.Schnittkategorie 2: (Blüten am Altholz und Neuholz)
Clematis dieser Gruppe blühen etwa ab Ende Mai an den vorjährig entstandenen Langtrieben, später im Jahr auch an den neu gebildeten diesjährigen Trieben. Diese Pflanzen werden jedes Jahr ca. Mitte März leicht (alle Triebe etwa um 1/3) zurückgeschnitten. Um dem Aufkahlen und Vergreisen entgegenzuwirken können die Pflanzen alle 4 bis 5 Jahre etwa Mitte März "auf Stock gesetzt" werden. Hierbei werden die ältesten Triebe an Basis komplett entfernt und die restlichen auf 30 bis 50 cm in unterschiedlicher Höhe zurückgeschnitten. "Auf Stock gesetzte" Pflanzen bringen in dem Jahr dann aber nur den zweiten Flor.Schnittkategorie 3: (Blüten am Altholz)
Die Blütezeit dieser Clematisgruppe ist etwa von April bis Juni. Sie blühen am vorjährigen Holz. Hierzu gehören die meisten der kleinblumigen Sorten. Ein regelmäßiger Schnitt ist hier nicht ratsam, weil man stets das holz entfernen würde, an dem die Blüten gebildet werden. Gegen das Vergreisen und Aufkahlen können die Pflanzen wie in der Schnittkategorie 2 beschrieben "auf Stock gesetzt" werden. Das sollte aber unmittelbar nach der Blüte geschehen, weil die Pflanzen dann meist noch schaffen entsprechend Holz für die Blüte im nächsten Jahr zu bilden.