Kompost - das Gold des Gartens

Ein eigener Kompost sollte in keinem Garten fehlen, rät Gartenberater Sven Görlitz. Einfach, weil die Kompostierung sehr viele Vorteile bietet.

Alles, was in den Kompost gehört
Wer Abfälle aus Garten und Küche kompostiert statt sie zu entsorgen, spart Abfall und produziert einen hochwertigen Dünger selbst - ganz kostenlos.   © Görlitz/VWE

  • Wer seine Gartenabfälle kompostiert statt sie zu entsorgen, spart Abfall und produziert einen hochwertigen Dünger selbst - ganz kostenlos.

  • Kompost ist wichtig, damit der Gartenboden gesund bleibt.

  • Kompost reichert im Gartenboden organisches Material an. Das ist wichtig, um im Garten eine natürliche Kreislaufwirtschaft zu leben.

Am Beispiel des Waldes lässt sich der natürliche Kreislauf am besten beobachten und erklären. Im Komposthaufen wird das im Kleinen imitiert:

Geweckt durch Wärme und Feuchtigkeit beginnen die Pflanzen im Frühjahr, zu wachsen und zu blühen. Im Sommer verlangsamt sich das Wachstum und die Bildung von Früchten und Samen gewinnt an Bedeutung. Zum Herbst hin verfärben sich die Blätter und fallen schließlich zu Boden. Nun können die Kleinlebewesen des Bodens in reichlich Nahrung schwelgen. Die Mikroorganismen hinterlassen eine dünne Schicht dunkler Humuserde, in der im folgenden Frühjahr wieder Samen keimen können. Für eine Fortsetzung des natürlichen Kreislaufes ist diese Humusschicht unentbehrlich.

Von der Natur müssen wir lernen!

Komposterde
Das ist das Ziel: eine nach Walderde duftende, wertvolle Düngeerde.   © Görlitz/VWE
Wie die Humusschicht im Wald, ist der Kompost der Schlüssel für die Auf- und Abbauprozesse im Garten. Eigentlich könnte man es genauso machen, wie in einem naturbelassenen Wald und alle organischen Stoffe mehr oder weniger zufällig verteilt im Garten verrotten lassen. Die Ästhetik des Vergänglichen ist aber nicht jedermanns Sache und aus gestalterischer Sicht ist ein verborgener Platz meist beliebter. So werden die Abbauprozesse auf den Kompost konzentriert. Würde man einen Garten dem menschlichen Körper gleichsetzen, wäre der Kompost das Herz. Das Herz, welches dafür sorgt, dass der ganze Organismus mit Nährstoffen versorgt wird. Die Konzentrierung der Abbauvorgänge auf einen Kompostplatz hat aber noch weitere Vorteile: Mit der Kompostierung an einem Kompostplatz können die Naturvorgänge beschleunigt werden. Und: Letztendlich lässt sich die Qualität der Humusstoffe durch eine gezielte Kompostierung erheblich steigern.

Ein guter Kompost ist wie eine Komposition!

Das Wort Kompostierung leitet sich aus dem lateinischen "compositum" ab und bedeutet: "Zusammengesetztes, Gemischtes". Kompostierung ist also die Kunst, pflanzliche oder tierische Restprodukte zusammenzumischen. Ein Kompost wird so "komponiert", dass eine harmonische Rotte herbeigeführt wird und eine gut duftende Komposterde entstehen kann. Die Mikroorganismen vollbringen im Komposthaufen wahre Wunder.

Kompost ist Rotte - nicht Fäulnis!

Viel zu oft wird Kompost einem stinkenden Misthaufen gleichgesetzt, der in der letzten Gartenecke vor sich hin fault. Die wertvollen organischen Rohstoffe werden als "Dreck" und "Abfall" bezeichnet. Aus vielen Gärten ist der Kompost ganz verbannt worden, "die Biotonne ist ja sauberer". Ist eine Kompostbox vorhanden, wird sie oft genug als "ewiger Mülleimer" für organische Abfälle verwendet. Ein Auf- oder Umsetzen unterbleibt. Bestenfalls nach 2 - 3 Jahren findet die übrig gebliebene Humuserde im Garten Verwendung. Das ist eine Entwicklung, die man als Gärtner nicht gutheißen kann. Denn: Fachgerecht zu kompostieren ist nicht schwer. Wer selbst erst mal mit dem Experimentieren begonnen und die positiven Folgen für den Boden des eigenen Gartens erkannt hat, der kann sich zum wahren Enthusiasten entwickeln.

Fazit: Ein guter, gepflegter Kompost sorgt für einen gesunden, lebenden Boden. Und nur auf einem gesunden Boden gedeihen gesunde Pflanzen.

Sven Görlitz

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