Wärme - das ist es vor allem, was Saatgut zum Keimen braucht. Nicht nur bei vielen Zierpflanzen, sondern auch bei den Gemüsen gibt es Arten, die eine hohe Keimtemperatur benötigen. Je optimaler die beanspruchte Keimtemperatur eingehalten wird, desto gleichmäßiger und zügiger keimen die Saaten. Junge Pflänzchen brauchen außerdem dazu noch viel Licht.
Bei der Aussaat auf der Fensterbank darauf achten, dass die Saatschale keinen direkten Kontakt mit der kalten Fensterbank hat. Etwas Styropor-Tapete, eine Tageszeitung oder ähnliche Materialien zur Isolierung unterlegen. Spezielle Heizmatten für Saatschalen wären natürlich die eleganteste Lösung.
Wenn Saatschalen direkt auf die Heizung gestellt werden, sollte man darauf achten, dass die Blumenerde stets ausreichend feucht ist, besonders bei Lichtkeimern. Eine Abdeckung mit Folie leistet gute Dienste, nach der Keimung kann man sie entfernen.
Bei der Aussaat im Frühbeet oder im Kleingewächshaus die Saatschale nie direkt auf den Boden stellen. Die warme Luft sollte unter der Schale hindurchzirkulieren können.
Die Mindestbodentemperatur sollte höchstens 8 bis 10 Grad niedriger sein, als die auf der Samentüte angegebene optimale Keimtemperatur. Für die Keimung des Saatgutes ist die Bodentemperatur wichtiger als die Raumtemperatur!
Nach der Keimung wachsen die Pflänzchen vor allem dann schön kompakt, wenn sie ausreichend Licht bekommen. Bei der Jungpflanzenanzucht auf der Fensterbank ist das Licht jedoch ist fast immer zu schwach. Die Tage sind noch kurz und das direkte Sonnenlicht fehlt. Die Folge: die Pflänzchen beginnen sich zum Fenster zu recken.
Um kompakte, stabile Pflänzchen zu bekommen, einen Spiegel oder eine Alufolie hinter die Pflänzchen stellen. Sie reflektieren das Sonnenlicht und erhöhen so die Lichteinstrahlung.
Bei warmen Temperaturen empfiehlt es sich auch, die Kisten tagsüber rauszustellen. Auch eine Temperaturabsenkung in der Nacht sorgt für kompaktere Pflanzen!
Martin Breidbach und Sven Görlitz