Ziergarten

Herbstlaub - Tipps zum Winterschutz - Stecken von Blumenzwiebeln - kein Schnitt von Stauden - Überwinterung von Knollenpflanzen - Pflege des Gartenteichs - Einwintern von Geräten

Borretsch
Im November blühen nur noch wenige Kräuter. Borretsch, auch Gurkenkraut genannt, gehört dazu.   © Wolfgang Roth

Herbstlaub

Falllaub ist ärgerlich. Es ist gefährlich auf gepflasterten Flächen und schädlich auf dem lichthungrigen Rasen sowie im Gartenteich. Es gibt aber auch eine nützliche Seite: Herbstlaub schützt Pflanzen vor der Winterkälte, besonders vor Kahlfrösten. Ferner ist es Nahrung für Bodenlebewesen wie Regenwürmer und für Mikroorganismen, die für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit unentbehrlich sind. Als Laubhaufen aufgetürmt und mit Reisig stabilisiert, ist es außerdem ein Winterquartier für Igel, Reptilien, Käfer und für viele andere Mitbewohner des Gartens.

Pflanzzeit

Für Neupflanzungen ist der November ideal. Gerade in trockenen Landschaften ist der Herbst günstiger als das Frühjahr, weil jetzt und im Winter genug Bodenwasser für die Wurzelbildung vorhanden ist. Für Zwiebelblumen wird es Zeit. Noch lassen sich Blumenzwiebeln von Frühlingsblühern pflanzen.

Rasenpflege

Auch im November wächst das Gras und muss gemäht werden. Ein "gepflegter" Rasen sollte mit 5 cm Länge in die kalte Jahreszeit gehen. Besonders fit für den Winter wird er durch eine Düngung mit einem kaliumbetonten Rasendünger.

Rückschnitt

Mit dem Rückschnitt von Stauden könnt ihr bis zum zeitigen Frühjahr warten. Es sei denn, sie sind von Mehltau, Rostpilzen oder anderen Krankheiten befallen. Entsorgt kranke Pflanzenteile über den Biomüll, aber nicht über den eigenen Kompost.

Vergreiste Ziersträucher sowie zu hoch oder zu breit gewordene Laubholz-Hecken werden nach einem starken Rückschnitt wieder jugendlich aussehen. Bei einem Schnitttermin im Spätherbst haben die im Schlafmodus befindlichen Austriebsknospen genügend Zeit, um sich bis zum Frühjahr zu aktivieren.

Winterschutz

Einige beliebte Gartenpflanzen sind nicht an das hiesiger Winterklima angepasst. Sie bedürfen unserer Fürsorge:

Schutz vor Nässe benötigen Pflanzen, in deren Heimat die Winter trocken sind. Dazu zählen einige Gräser wie Fuchsrote Segge (Carex buchananii), Pfahlrohr (Arundo donax) und Pampasgras (Cortaderia selloana), ferner Fackellilie (Kniphofia praecox) sowie Palmlilie (Yucca filamentosa). Bei den Gräsern bindet ihr die Blätter einer Pflanze im oberen Drittel schopfartig zusammen. Dadurch läuft der Regen wie bei einem Reetdach außen ab und das empfindliche Innere bleibt trocken. Bei den übrigen Pflanzen hält eine dicke Schicht aus Laub oder Rindenmulch den Wurzelbereich trocken.

Auch bei kälteempfindlichen Pflanzen ist eine wärmende Mulchschicht unerlässlich. Eventuell ist für die oberirdischen Pflanzenteile ein zusätzlicher Schutz mit Nadelholzreisig oder Jute-Gewebe notwendig. Dies wird besonders in windreichen und schneefreien Lagen erforderlich sein. Kälteempfindlich sind bspw. Bartblume (Caryopteris x clandonensis), Freilandgloxinie (Incarvillea delavayi), Garteneibisch (Hibiscus syriacus), Gartenrosen, Schönfrucht (Callicapa bodinieri), Sommerflieder (Buddleia spp.), einige Rhododendron-Sorten und Zwergmispel-Arten (Cotoneaster spp.). Zu den kälteempfindlichen Stauden zählen Freilandgloxinie (Incarvillea delavayi) sowie Steppenkerze (Eremurus robustus) und die Küchenkräuter Estragon, Oregano und Rosmarin.

Grundsätzlich sind Jungpflanzen empfindlicher als ältere Exemplare.

Frostgefährdete Knollenpflanzen wie Blumenrohr (Canna-Indica-Hybriden), Dahlien, Gladiolen und Knollenbegonien überwintern am besten im Keller bei 5 bis 10 °C. Zum Einlagern schneidet die Pflanzen etwa 10 cm über dem Boden ab, grabt dann die "Knollen" aus und lasst sie trocknen.

Damit das Wasser im Gartenteich gesund bleibt und nicht fault, sollten die abgestorbenen Blätter der Wasserpflanzen, die Fadenalgen und das im Wasser treibende Falllaub entfernt werden. Kleinere Teiche können mit einem Netz vor Herbstlaub geschützt werden. Für den erforderlichen Luftaustausch bei Eisbildung sorgen aus dem Wasser ragendes Röhricht, ein senkrecht tief ins Wasser gestelltes Schilfbündel oder ein Eisfreihalter, beispielsweise aus Styropor.

Faulgase können auch im Schlamm des Teichgrundes entstehen. Bei starker Schlamm-Ablagerung sollte dieser entfernt werden. Reinigt jährlich nur ein Drittel des Teichbodens, um das ökologische Gleichgewicht im Teichwasser zu erhalten.

Seerosen sind kälteempfindlich. Sie überwintern in Wassertiefen ab 50 cm oder in einem frostfreien Winterquartier. Immergrüne Schwimmpflanzen wie Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) oder Muschelblume (Pista stratiotes) brauchen auch im Winter eine Wassertemperatur von etwa 15 °C.

Auch die Fische im Gartenteich bereiten sich auf den Winter vor und stellen bei Wassertemperaturen unter zehn Grad die Nahrungsaufnahme ein. Zur Überwinterung eignen sich aber nur Teiche mit einer Wassertiefe ab 80 cm.

Regenauffangbehälter, Wasserhähne und Wasserleitungen müssen entleert werden, damit sie nicht einfrieren.

Gartengeräte einwintern

Gießgeräte, Schläuche und entleerte Gießkannen sind zum Überwintern in der Gartenlaube oder an einem anderen trockenen Platz gut aufgehoben. Für motorbetriebene Geräte wie Heckenschere oder Rasenmäher ist ein trockener Kellerraum ideal. Die Geräte werden vor dem Wegstellen gereinigt und die schneidenden Teile eingeölt. Akkus und Batterien müssen ausgebaut und getrennt gelagert werden. Lithium-Ionen-Akkus überwintern schonend mit 70 bis 80 % Ladekapazität bei 10 bis 20 °C. Feuchtigkeit vertragen sie nicht. Auch die Harke oder Hacke sowie der Spaten und andere Handgeräte werden gesäubert und frisch eingeölten weggestellt. Denn gepflegtes Gartenzubehör sorgt für gute Laune beim Start in die neue Gartensaison.

Wolfgang Roth

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