Pflaumenwickler
Der Pflaumenwickler ist einer der Hauptschädlinge an unseren Zwetschgen und Pflaumen. Es ist die Larve eines Schmetterlings (Grapholita funebrana).
Schadbild
Die rötliche Larve des Pflaumenwicklers frisst im Innern der sich entwickelnden oder reifenden Frucht.
Sie frisst im Bereich des Pflaumensteines und hinterlässt braune Kotkrümel.
Befallene unreife Früchte sind an einer bläulichen Verfärbung zu erkennen. Diese fallen vorzeitig ab.
Ein weiteres Befalls-Merkmal ist ein klarer Gummitropfen (Harztropfen) am Einbohrloch durch das die Larve in die Frucht eingedrungen ist.
Entwicklung
Es treten zwei Generationen pro Jahr auf.
Der Falterflug der ersten Generation ist im Mai / Juni zu beobachten. Die Falter fliegen in den Abend- und Nachtstunden.
2 - 3 Wochen nach der Blüte legen die Falter ihre Eier an die noch kleinen, jungen Früchte ab.
Nach dem Schlüpfen bohren sich die jungen Larven in die Früchte. Die Früchte werden von der Pflanze vorzeitig abgestoßen. Die ausgewachsenen Larven verlassen die Früchte und verpuppen sich am Stamm des Baumes oder in geeigneten Bodenritzen.
Die zweite Generation des Falters fliegt im Juli / August.
Das Weibchen legt seine Eier auf den noch unreifen Früchten ab.
Die geschlüpften Larven bohren sich nach kurzem Umherwandern in die Frucht ein und fressen im Inneren der Frucht.
Erwachsene Raupen verlassen die inzwischen abgefallenen Früchte oder seilen sich an einem Faden zu Boden. Sie suchen sich ein Versteck in der Baumrinde oder an der Bodenoberfläche. Die Raupen überwintern in einem Kokon. Die Verpuppung erfolgt im darauf folgenden Frühjahr.
Vorbeugung und Bekämpfung
Der Pflaumenwickler fliegt nicht sehr weit. Deshalb sind alle Maßnahmen sinnvoll, die zu einer örtlichen Reduktion der Falter führen.
Abgefallene Früchte sollten regelmäßig aufgesammelt werden. Möglichst bevor die Larven die Früchte verlassen haben.
Äste des Baumes schütteln, damit befallene Früchte herausfallen.
Die befallenen Früchte dürfen nicht auf den Kompost. Sie müssen vernichtet werden.
Ab August können Wellpappfanggürtel am Stamm angebracht werden. Diese nutzen Larven gerne zur Überwinterung und Verpuppung.
Regelmäßige Stammpflege im Frühjahr. Durch kräftiges Abbürsten der Rinde können Raupen und Puppen reduziert werden.
Von Mitte Mai bis Mitte September kann ein Großteil der männlichen Falter mit Pheromon-Fallen (Sexual-Lockstoff-Fallen) abgefangen werden. Dadurch wird die Anzahl der befruchteten Weibchen reduziert und somit auch die Anzahl der madigen Früchte.