Gemüsegarten
Pflanzzeit - Aussaaten - Pflanzenernährung - Pflegemaßnahmen - Wildkräuter
Aussaaten
Pflanzzeit
Im Gewächshaus beginnt die Pflanzzeit für Tomaten bereits Anfang des Monats, während im Freiland das Pflanzen etwas später erfolgt. Tomaten bevorzugen nährstoffreiche Erde. Mischen Sie deshalb 80 g Hornspäne und 4 l Komposterde pro Quadratmeter flach in den Boden ein. Junge Tomatenpflanzen können ruhig etwas tiefer gesetzt werden, da sie so zusätzliche Wurzeln bilden, das verbessert die Wasser- und Nährstoffaufnahme. Tomaten sind Schönwetterpflanzen: Sie mögen es warm und trocken an der Oberfläche, während ihre Wurzeln reichlich Wasser benötigen. Ein praktischer Trick ist, einen Blumentopf trichterförmig neben das Pflanzloch zu setzen - so bleibt die Oberfläche weitestgehend trocken und das Wasser gelangt direkt an die Wurzeln.
Zum Nachpflanzen in lückenhafte Gemüsereihen eignet sich besonders Kopfsalat, da er eine kurze Kulturdauer hat. Setzen Sie die Pflänzchen so flach in die Erde, dass sie noch etwas "pendeln" können. Bei optimalen Wachstumsbedingungen kann die Ernte bereits nach etwa 5 Wochen erfolgen. Auch Kohlrabi-Setzlinge sind ideale Lückenschließer, da sie ebenfalls eine kurze Entwicklungsdauer haben.
Beim Kauf von Tomaten, Gurken, Paprika oder Auberginen haben Sie die Wahl zwischen zwei Varianten: Sämlingspflanzen und Veredelungen. Veredelte Pflanzen sind teurer, bieten aber häufig höhere Erträge, bessere Fruchtqualität und sind zudem widerstandsfähiger gegen bestimmte Krankheiten im Vergleich zu Sämlingspflanzen. Diese hingegen gibt es in einer größeren Auswahl an Sorten, das fördert die Vielfalt im Garten.
Pflegemaßnahmen:
Im Gegensatz zu den buschig wachsenden Balkontomaten, ist an Stabtomaten eine Verzweigung unerwünscht. Deshalb werden die an den Blattachseln austreibenden Geiztriebe wöchentlich entfernt. Wenn Erbsen eine Höhe von 15 Zentimetern erreicht haben, verbessert das Anhäufeln mit Erde ihre Standfestigkeit. Blütenstände des Rhabarbers entfernen.
Pflanzenernährung
Voraussetzung für eine erfolgreiche Gemüsekultur sind gute Startbedingungen. Dazu zählen u.a. hochwertiges Saat- und Pflanzgut sowie eine ausreichende Bodenbearbeitung: Die Erde muss tiefgründig gelockert und die Oberfläche feinkrümelig sein. Als Startdüngung verteilt ihr am besten 2 l Komposterde je m² Beetfläche. Stark zehrendes Gemüse braucht noch eine zusätzliche Düngung. Zur Auswahl stehen organische und mineralische Düngemittel, deren Nährstoffzusammensetzung auf Gemüse ausgerichtet sein sollte. Zu den Starkzehrern mit hoher Bedürftigkeit gehören Blumen-, Kopf- und Rosenkohl, Knollensellerie, Kürbis, Tomate, Schnittlauch und Rhabarber. Ebenfalls Starkzehrer, aber mit geringer Bedürftigkeit sind Brokkoli, China- und Grünkohl, Kohlrabi, Mangold, Porree, Puff- und Stangenbohne, Zuckermais sowie Aubergine, Gurke, Paprika und Zucchini.
Wildkräuter
Nicht alles was auf dem Gemüsebeet wächst ist auch willkommen. Unerwünscht ist zum Beispiel das Kleinblütige Knopf- oder Franzosenkraut (Galinsoga parviflora). Es mag Wärme und keimt erst im späten Frühjahr, aber dann sehr zahlreich. Dieses massenhaft auftretende Wildkraut hat einen schnellen Lebenszyklus: Bis zur ersten Blüte dauert es nur einen Monat. Nach weiteren vier Wochen reifen bereits die Samen, aus denen die zweite Generation entsteht. Da der Sommer lang ist, wird auch die dritte Genration noch Samen produzieren. Fangen Sie deshalb frühzeitig mit dem Jäten an, möglichst noch vor der Blüte. Und seien Sie gründlich, denn eine Pflanze kann bis zu 30 000 Samen bilden. Franzosenkraut hat aus menschlicher Sicht auch eine nützliche Seite und kann roh oder gedünstet zu leckeren Speisen verarbeitet werden. Geerntet wird vor der Blüte, denn dann sind die Pflanzen noch zart.
Übrigens, viele jung gepflückte Wildkräuter, die wir im Garten als Unkraut ansehen, sind schmackhafte Salatpflanzen und für eine belebende Frühjahrskur geeignet. Z.B. Große Brennessel (Urtica dioica), Gänseblümchen (Bellis perennis), Giersch (Aegopodium podagraria), Gundermann (Glechoma hederacea), Knoblauchrauke (Alliaria petiolata) und Spitzwegerich (Plantago lanceolata).
Wolfgang Roth