Gemüsegarten

Pflanzzeit - Aussaaten - Pflanzenernährung - Pflegemaßnahmen - Wildkräuter

Gemüsegarten im Mai
Voraussetzung für eine erfolgreiche Gemüsekultur sind gute Startbedingungen.   © Wolfgang Roth

Aussaaten

Die meisten Gemüsearten können seit Monatsbeginn direkt ins Beet gesät werden. Kälteempfindlich sind Busch-, Stangen- und Sojabohnen, Speisemais sowie alle Kürbisgewächse. Dazu gehören Gurken, Kürbisse und Zucchini sowie die besonders wärmebedürftigen Melonen. Der früheste Aussaattermin ist Mitte Mai. Sicherer ist es, vorgezogene Jungpflanzen Anfang Juni zu setzen.

Wer in den nächsten Wochen Radies, Rettich, Spinat und verschiedene Blattsalate aussäen möchte, sollte auf schossfeste Sommersorten, die nicht zur Blütenbildung neigen, achten.
Herzhafte Herbstsalate wie Radicchio, Endivien- und Zichoriensalat, auch Zuckerhut genannt, können ab Ende des Monats ins Beet. Auch die Saat von Herbstgemüse will jetzt in die Erde. Grünkohl, später Blumenkohl, Herbstmöhren sowie Herbst- und Winterwirsing wird im Mai ausgesät. Eine noch längere Entwicklungsdauer haben Rosenkohl, Rot- und Weißkohl. Für deren Aussaat ist es schon zu spät, nicht aber für das Pflanzen von Setzlingen. Die könnt ihr auch noch im Juni in die Erde bringen.

Eine bequeme Alternative zur herkömmlichen Saattüte sind Saatbänder. Die lassen sich schnell und unkompliziert verlegen. Bei Saatbändern entfällt außerdem das mühselige Vereinzeln der Sämlinge, weil die Abstände vorgegeben sind.

Pflanzzeit

Pflanzzeit ist für Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Kopfsalat, Rot-, Spitz-, Weiß- und Wirsingkohl. Für Bleichsellerie, Rosenkohl und Sommerporree beginnt sie in der zweiten Maihälfte und noch etwas später für Knollensellerie, Kürbisgewächse, Paprika und Tomaten. Im Schutz eines Gewächshauses kann selbstverständlich etwas früher gepflanzt werden.

Zum Nachpflanzen in lückenhafte Gemüsereihen eignet sich besonders Kopfsalat, weil seine Kulturdauer kurz ist. Pflanzt die Setzlinge so flach in die Erde, dass sie noch "pendeln" können. Bei guten Wachstumsbedingungen kann die Ernte nach fünf Wochen beginnen. Auch Kohlrabi-Setzlinge haben eine kurze Entwicklungszeit und sind ebenfalls gute Lückenfüller.

Beim Pflanzenkauf von Tomaten, Gurken, Paprika oder Auberginen könnt ihr euch zwischen zwei Varianten entscheiden, den Sämlingen oder den Veredlungen. Veredlungen bringen höhere Erträge und bessere Fruchtqualität. Auch sind sie deutlich widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten als Sämlingspflanzen. Wer beim Anbau nur beschränkte Möglichkeiten für den Fruchtwechsel hat, beispielsweise im Gewächshaus, sollte Veredlungen bevorzugen, auch wenn sie teurer sind.

Pflegemaßnahmen:

Im Gegensatz zu den buschig wachsenden Balkontomaten, ist an Stabtomaten eine Verzweigung unerwünscht. Deshalb werden die an den Blattachseln austreibenden Geiztriebe wöchentlich entfernt. Wenn Erbsen eine Höhe von 15 Zentimetern erreicht haben, verbessert das Anhäufeln mit Erde ihre Standfestigkeit. Blütenstände des Rhabarbers entfernen.

Pflanzenernährung

Voraussetzung für eine erfolgreiche Gemüsekultur sind gute Startbedingungen. Dazu zählen u.a. hochwertiges Saat- und Pflanzgut sowie eine ausreichende Bodenbearbeitung: Die Erde muss tiefgründig gelockert und die Oberfläche feinkrümelig sein. Als Startdüngung verteilt ihr am besten 2 l Komposterde je m² Beetfläche. Stark zehrendes Gemüse braucht noch eine zusätzliche Düngung. Zur Auswahl stehen organische und mineralische Düngemittel, deren Nährstoffzusammensetzung auf Gemüse ausgerichtet sein sollte. Zu den Starkzehrern mit hoher Bedürftigkeit gehören Blumen-, Kopf- und Rosenkohl, Knollensellerie, Kürbis, Tomate, Schnittlauch und Rhabarber. Ebenfalls Starkzehrer, aber mit geringer Bedürftigkeit sind Brokkoli, China- und Grünkohl, Kohlrabi, Mangold, Porree, Puff- und Stangenbohne, Zuckermais sowie Aubergine, Gurke, Paprika und Zucchini.

Wildkräuter

Nicht alles was auf dem Gemüsebeet wächst ist auch willkommen. Unerwünscht ist zum Beispiel das Kleinblütige Knopf- oder Franzosenkraut (Galinsoga parviflora). Es mag Wärme und keimt erst im späten Frühjahr, aber dann sehr zahlreich. Dieses massenhaft auftretende Wildkraut hat einen schnellen Lebenszyklus: Bis zur ersten Blüte dauert es nur einen Monat. Nach weiteren vier Wochen reifen bereits die Samen, aus denen die zweite Generation entsteht. Da der Sommer lang ist, wird auch die dritte Genration noch Samen produzieren. Fangen Sie deshalb frühzeitig mit dem Jäten an, möglichst noch vor der Blüte. Und seien Sie gründlich, denn eine Pflanze kann bis zu 30 000 Samen bilden. Franzosenkraut hat aus menschlicher Sicht auch eine nützliche Seite und kann roh oder gedünstet zu leckeren Speisen verarbeitet werden. Geerntet wird vor der Blüte, denn dann sind die Pflanzen noch zart.

Übrigens, viele jung gepflückte Wildkräuter, die wir im Garten als Unkraut ansehen, sind schmackhafte Salatpflanzen und für eine belebende Frühjahrskur geeignet. Z.B. Große Brennessel (Urtica dioica), Gänseblümchen (Bellis perennis), Giersch (Aegopodium podagraria), Gundermann (Glechoma hederacea), Knoblauchrauke (Alliaria petiolata) und Spitzwegerich (Plantago lanceolata).

Wolfgang Roth

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