Ziergarten

Rasenpflege - Staudenschnitt - Wasserpflanzen für den Teich - Anzucht von zweijährige Sommerblumen - Flieder fachgerecht schneiden

Maiglöckchen
Maiglöckchen: so duftet Frühling   © Wolfgang Roth

Blütezeit

Maiglöckchen bleiben in der Vase frisch, wenn sie gleich ins Wasser gestellt werden. Damit die Freude lange anhält, schneidet im Garten nur Blütenstiele, an denen sich das erste Glöckchen einer Blütentraube geöffnet hat. Wenn ihr den Duft mit ins Haus nehmen wollt, stellt den Flieder sofort nach dem Schneiden tief in warmes Wasser. Die Stiele können das Wasser am Besten aufsaugen, wenn die Leitungsbahnen an der Schnittstelle offen sind. Daher ist der glatte Schnitt mit einem scharfen Messer so wichtig. Damit der Fliederstrauß lange hält, wählt vollständig ausgefärbte Blütenrispen aus und streift die Laubblätter weitgehend ab.

Ebenfalls charakteristisch für den Mai ist Waldmeister (Galium odoratum), ohne den es die Maibowle nicht gäbe. Für die Zubereitung der Bowle wird der noch nicht blühende Waldmeister gepflückt, zu einem Strauß gebunden und nach dem Anwelken in die Flüssigkeit gehängt. Dosiert den Waldmeister äußerst sparsam, denn der Wirkstoff Cumarin kann bei zu hoher Dosierung Kopfschmerzen und Übelkeit hervorrufen. Waldmeister ist eine heimische Staude, die sich im Schatten von Gehölzen flächig ausbreitet. Er passt gut in naturnah gestaltete Gärten, in denen sein Ausdehnungsdrang nicht stört.

Rückschnitt

Wenn ihr jetzt hochwüchsige und spät blühende Stauden um ein Drittel ihrer Länge kürzt, werden die Pflanzen vier bis sechs Wochen später blühen. Der perfekte Zeitpunkt für das Kappen ist Mitte bis Ende Mai. Mehrere Gründe sprechen für diesen, nach der Chelsea Flower Show benannten, "Chelsea-Schnitt": Die Stauden gewinnen an Standfestigkeit und der Flor fällt meist üppiger aus. Auch die Blühdauer lässt sich so verlängern. Entweder kürzen Sie ganze Stauden, wenn mehrere gleiche Exemplare vorhanden sind. Oder Sie kappen nur einen Teil einer Pflanze, bei der dann neben dem normalen Flor ein späterer folgen wird. Für den Chelsea-Schnitt geeignet sind u.a. Hohe Astern, Hohe Garten-Flammblume (Phlox paniculata), Garten-Fettblatt (Sedum spectabile), Großer Wasserdost (Eupatorium fistulosum), Indianernessel (Monarda fistulosa), Sonnenbraut (Helenium x cultorum) und Sonnenhut (Rudbeckia-Arten),

Die früh blühenden Ziersträucher wie Forsythie, Kätzchenweide (Salix caprea) oder Schneeball (Viburnum) sollten gleich nach der Blüte zurückgeschnitten werden, damit sie im nächsten Frühjahr üppig blühen. Wenn ihr häufig, alle ein bis zwei Jahr schneidet, bleibt der Arbeitsaufwand überschaubar und die Ziersträucher entwickeln ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zuwachs und Altholz.

Mandelbäumchen (Prunus triloba) sind jedes Jahr an der Reihe, damit die Krone ihre Kugelform behält und zur Vorbeugung gegen die aggressive Pilzinfektion Monilia-Spitzendürre. Schneidet hier stark zurück. Es genügt, wenn nur ein Drittel der Zweiglänge stehen bleibt. Die dünnen Zweige werden ganz entfernt. Mit älteren, bisher selten geschnittenen Exemplaren etwas behutsamer umgehen. Aber auch die treiben zuverlässig aus dem mehrjährigen Holz wieder aus.

Zumindest bei den jüngeren Rhododendron-Sträuchern sollten die verwelkten Blütenstände herausgebrochen werden, damit sich die nachwachsenden Triebe gleichmäßig entwickeln können. Geht behutsam vor, denn die neuen Triebknospen sitzen dicht unterhalb der Blütenstände.

Pflanzzeit

Frisch gesetzte Stauden und Sträucher müssen bei ausbleibendem Regen öfter gegossen werden. Wenn ihr gießt, dann mit der richtigen Strategie: Lieber selten und durchdringend als immer wieder in kleinen Mengen, die nur die oberste Bodenschicht befeuchten. Die wassersuchenden Wurzeln verbleiben dann im Oberboden und erschließen sich nicht die tieferen, wasserreichen Schichten.

Es ist Pflanzzeit für Dahlien, Gladiolen und andere im Sommer blühende Blumenzwiebeln und Knollen. Auch Gräser und Stauden, die ihre Blütezeit noch vor sich haben, wachsen jetzt schnell an. Die Anzucht von Bartnelken (Dianthus barbatus), Goldlack (Erysimum cheiri), Königskerzen (Verbascum spp.), Marienglockenblumen (Campanula medium), Stockrosen (Alcea rosea) und anderen zweijährigen Pflanzen beginnt jetzt mit der Aussaat in Saatschalen oder Anzuchtplatten. Wenn die Sämlinge zu Jungpflanzen herangewachsen sind, werden sie ins Beet gesetzt, wo sie dann im nächsten Jahr blühen werden.

Weniger aufwändig ist das direkte Aussäen an Ort und Stelle, allerdings sind dann die heranwachsenden Pflänzchen vielen Gefahren ausgesetzt.

Rasenpflege

Zwei Strategien für den Umgang mit dem Rasen:
1. Wenn ihr einen für den "gepflegten" Rasen wünscht, dann startet Anfang des Monats eine Wellnesskur. Zuerst wird das Gras ziemlich kurz gemäht. Ist der Rasen verfilzt oder hat einen hohen Anteil an Moos, folgt im zweiten Schritt das Vertikutieren. Danach sorgfältig abharken und mit einem Rasen-Langzeitdünger düngen. Den vorläufigen Abschluss bildet das Aufstreuen einer dünne Schicht aus gesiebter Komposterde. Was noch unausweichlich folgt, ist die regelmäßige (wöchentliche) Pflege bis in den Herbst hinein.
2. Oder lasst den Rasen wie er ist, hört auf zu düngen, mäht weniger oft und wartet ab, welche Blütenpflanzen sich in den kommenden Jahren ansiedeln.

Beide Methoden funktionieren nur in sonniger bis halbschattiger Lage, aber nicht, wenn der Rasen im Dauerschatten liegt.

Teichpflege

Wasserpflanzen, die in Körben im Gartenteich stehen, sollten etwa alle zwei Jahre umgepflanzt werden. Verwendet dafür Wasserpflanzenerde und entsprechend größere Gefäße. Damit beim Einsetzen in den Teich keine Erde aufschwemmt, müssen die Wurzelballen zuvor gründlich gewässert werden.

Pflanzen schützen

Nicht nur bei Gartenpflanzen, auch beim Unkraut explodiert das Wachstum. Schwierig ist die Bekämpfung von Wurzelunkräutern. Selbst durch das Ausgraben möglichst vieler Wurzeln bleibt der Erfolg mäßig. Einfacher ist die Beseitigung von Samenunkräutern, wenn sie vor der Samenreife gejätet werden. Etliche Beikräuter sind nicht nur ein Ärgernis, sie werden auch zur Zubereitung von Wildspinat empfohlen: z.B. Guter Heinrich (Chenopodium bonus-henricus), Vogelmiere (Stellaris media), Knopf- oder Franzosenkraut (Galinsoga parviflora).

Auf Dahlien, Zinnien, Studenten- und Sonnenblumen sind Schnecken besonders heiß. Wenn die jungen Pflanzen überleben sollen, brauchen sie wenigstens in den ersten Wochen ihren schützenden Beistand. Wenn ihr kein Schneckenkorn streuen wollt, hilft nur allabendliches Absammeln.

Wolfgang Roth

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