Obstgarten

Schutz vor Spätfrösten - Pflanzen und Pflege - Pflanzenschutz - Mulchen

Pflanzzeit

Für wärmebedürftige Obstarten wie Brombeere, Fruchtfeige, Kiwi und Weinbeere, sowie Esskastanie und Walnuss ist die Pflanzzeit optimal.

Weinberg- oder Plattpfirsich: diese neuere Züchtung ist noch aromatischer als bisher bekannte. Das Schöne ist, sie wachsen und reifen auch nördlich der Weinberge Deutschlands. Pfirsichbäume brauchen einen sonnigen, geschützten Standort, am besten 3-5 m südlich einer Mauer. Da die frühe Blütezeit, oft schon im März, wegen Spätfrost gelegentlich zum Totalausfall der Ernte führen kann, ist Mauernähe eine gute Idee. Eine Mauer strahlt nachts Wärme ab, und kann somit Blüten vor dem Erfrieren bewahren. Humushaltiger, lehmig-sandiger Gartenboden und regelmäßige Versorgung mit Kompost sind als Standort ideal.

Mulchen

Strauchbeeren wurzeln flach. Eine schützende Mulchschicht aus Laub, Rasenschnitt oder Kompost, der nicht vollständig verrottet sein muss, hält negative Witterungseinflüsse fern, verringert die Verdunstung des Bodenwassers und setzt zusätzlich Nährstoffe frei.

Spätfröste

Kirschblüten
Die milden Winter der letzten Jahre haben oft zu einer frühen Obstblüte geführt. Dadurch ist die Gefahr, dass Spätfröste die Blüten zerstören, gestiegen.   © Wolfgang Roth
Die milden Winter der letzten Jahre haben oft zu einer frühen Obstblüte geführt. Dadurch ist die Gefahr, dass Spätfröste die Blüten zerstören, gestiegen. Manchmal genügt eine Frostnacht, um die Jahresernte zu vernichten. Beerensträucher und kleine Obstbäume lassen sich, so gut es geht, mit einer Abdeckung aus Gartenvlies schützen - aber große Bäume nicht. Manchmal ist es Schutz genug, wenn unter größeren Bäumen das Gras kurz gemäht ist und die Baumscheiben offen gehalten werden, damit in Frostnächten genug Wärme aus dem Boden abstrahlen kann. Bei Neupflanzungen bieten sind spät blühende Arten und Sorten oder Spalierobst an Hauswänden als Alternative an.

Pflanzen schützen

Bekämpft Blattläuse an Obstbäumen frühzeitig, noch bevor sich die Blätter einrollen. Danach wird es schwierig, die Plagegeister loszuwerden. An kleinen Bäumen lassen sich die Blattläuse mit Wasser abspülen oder mit den Fingern zerdrücken. Größere Bäume könnt ihr mit Seifenlauge abspritzen (30 g Kernseife in 1 l warmem Wasser lösen und abkühlen lassen). Ohrwurmquartiere aus mit Holzwolle gefüllten Tontöpfen, die kopfüber in Obstbäume gehängt werden, helfen Nützlingen bei der Vertilgung von Läusen in den Baumkronen.

Ein frühzeitiges Erkennen von Krankheitsherden verhindert oft die Ausbreitung einer Infektion. Beispielsweise kündigt sich der Apfelmehltau an den jungen Blättern mit einem mehlartigen Belag oder durch kahnartig gefaltete Blätter an. Der Amerikanische Stachelbeermehltau ist an den mehligen Triebspitzen von Stachel- und Schwarzen Johannisbeersträuchern zu erkennen. Monilia Spitzendürre lässt an Mandelbäumchen, Sauer- und Süßkirschen die Blüten vorzeitig verbräunen und die Triebspitzen kurz nach der Blüte welken. Bei allen drei Krankheiten schneidet ihr die befallenen Zweige großzügig ab.

Da Pfirsichbäume häufig Opfer der pilzlichen Erreger der Kräuselkrankheit sind, wird vorbeugende Spritzung mit einem Pflanzenstärkungsmittel, z.B. auf Schachtelhalmbasis, empfohlen. Ein luftiger, sonniger Standort trägt zum schnellen Abtrocknen der Blätter nach Regen bei und macht es dem Schadpilz schwerer, den Baum zu attackieren. Wenn die blasigen Beulen der Kräuselkrankheit auf den Laubblättern erscheinen, ist es bei überschaubar großen Kronen sinnvoll, diese Blätter abzupflücken und im Restmüll zu entsorgen, um so den Befallsdruck dieser Krankheit zu reduzieren.

Tafeltrauben

mögen einen klimatisch milden Standort und sind anspruchsvoll gegenüber dem Boden. Er soll bei einem pH-Wert von 6 bis 7 liegen, gut durchlässig, 40 bis 60 cm tief gelockert und humos sein. Setzt die Jungpflanzen so tief, dass sich die Veredlungsstelle eine Handbreit über der Bodenoberfläche befindet und schützt den Austrieb vor Spätfrösten.

Erdbeeren

Nach der langen Winterpause tut den Erdbeerpflanzen Pflege gut. Hackt zwischen den Reihen die Erde flach durch, damit das Unkraut verschwindet und die Bodenkrume gelockert wird. Das führt zum Austausch der Bodenluft und beschleunigt so die Bodenerwärmung. Außerdem verdunstet weniger wertvolles Wasser aus dem Erdreich. Damit sich die Pflanzen gesund entwickeln, sind eine Startdüngung im April und eine zweite Gabe nach der Ernte erforderlich. Weil es auf die Nährstoffzusammensetzung ankommt, verwende am besten einen speziellen Obst- und Beerendünger.

Zur Förderung der Bodenorganismen können zusätzlich 1 bis 2 l Komposterde je m² gegeben werden. Erdbeerblüten sind kälteempfindlich. Vor allem sind frühe Sorten gefährdet und sollten unbedingt mit Gartenvlies vor Spätfrösten geschützt werden. Zum Sauber- und Trockenhalten der Früchte ist eine eingestreute Strohschicht praktisch. Lasst euch damit aber bis Mitte Mai Zeit, denn das Stroh verzögert die Bodenerwärmung und erhöht die Gefahr von Bodenfrost.

Für immertragende Erdbeeren, deren Erntezeit von Juni bis Oktober reicht, ist die Pflanzzeit im April ideal. Setze die Setzlinge so, dass sich der Wurzelhals unmittelbar unter der Erdoberfläche befindet und die Herzblätter knapp aus der Erde ragen. Jede Pflanze fest andrücken und zum Schluss ausreichend mit Wasser versorgen. Entfernt die Blüten laufend bis Ende Mai.

Auch einmaltragende Erdbeeren könnt ihr im Frühjahr pflanzen, vorausgesetzt, die Setzlinge sind gut entwickelt und haben einen kräftigen Wurzelballen. Die optimale Pflanzzeit ist jedoch von Mitte Juli bis Ende August.

Roswitha Koch & Wolfgang Roth

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