Gärtnern ohne Plastik 6 Tricks, um Plastik aus dem Garten zu verbannen
Plastikmaterialien wie Folien, Netze, Verpackungen, Vliese, Bänder, Gewächshäuser und Gartengeräte sind fester Bestandteil unseres Alltags. Besonders im heimischen Garten sind Kunststoffe allgegenwärtig. Doch die Mikro- und Nanoplastikpartikel, die sich durch den Abrieb beim Benutzen in Böden und Gewässern anreichern, schaden der Umwelt. Ganz zu schweigen vom Verpackungsmüll. So geht es ohne Plastik.
Plastik ist auf den ersten Blick aus vielen Gartenbereichen kaum wegzudenken: Es ist leicht, preiswert und vielseitig einsetzbar. Ob Teichfolien, Schläuche, Gartengeräte, Folientunnel oder der Mähfaden von Freischneidern - Kunststoffe sind bei der Gartenarbeit allgegenwärtig. Doch es gibt in vielen Bereichen Alternativen, mit denen sich der Einsatz von Plastik im eigenen Garten verringern oder sogar vollständig vermeiden lässt.
1. Töpfe und Anzuchtschalen
Anstelle von herkömmlichen Plastiktöpfen, -anzuchtschalen oder -behältern gibt es zunehmend Alternativen aus Kokosfasern, Papier oder biologisch abbaubaren Biokunststoffen. Diese können, je nach Art, teilweise direkt mit der Pflanze in die Erde eingepflanzt werden. Für die Aussaat lassen sich mit einer Erdballenpresse aus Anzuchterde kleine Erdballen formen, in die direkt gesät werden kann. Ein ähnliches Prinzip nutzt die Papiertopfpresse, die mit einem Stempel aus Papier Anzuchttöpfe formt. Außerdem werden oft heimische Sträucher und Obstbäume in der Pflanzsaison wurzelnackt angeboten, wodurch Plastiktöpfe komplett vermieden werden.
2. Bänder, Schnüre und Etiketten
Schnüre zum Anbinden von Pflanzen sind ständig Witterungseinflüssen ausgesetzt, was Mikro- und Nanoplastik freisetzen kann. Eine umweltfreundlichere Wahl sind Schnüre und Bänder aus Naturmaterialien wie Jute oder Bast. Statt Kunststoff-Stecketiketten lassen sich beschreibbare Holzstecker verwenden. Im Kräutergarten sind beschriftete Steine mit einem wasserfesten Stift eine dekorative Alternative.
3. Werkzeug und Gießkannen
Es lohnt sich, bei Gartenwerkzeugen auf hochwertige Modelle aus Holz und Metall zu setzen. Diese sind nicht nur langlebiger als Geräte aus Plastik, sondern ermöglichen häufig auch einen leichteren Austausch von Verschleißteilen. Gießkannen aus Metall zeichnen sich zudem durch ihre lange Lebensdauer aus und dienen gleichzeitig als stilvolle Akzente im Garten.
4. Futterhilfen und Nistkästen für Vögel
Die Vogelfütterung im Garten ist beliebt und trägt maßgeblich zum Vogelschutz bei. Dabei ist es wichtig, Meisenknödel ohne Plastiknetze in passenden Halterungen anzubieten. Vogelhäuser und Nistkästen aus Holzbeton schaffen ideale Bedingungen für die Brut, da sie weniger Kondenswasser im Inneren entstehen lassen.
5. Zäune, Begrenzungen, Platten aus WPC
Doppelstabmattenzäune, Beetbegrenzungen oder Zäune aus Kunststoff tragen durch Witterungseinflüsse zur Freisetzung von Plastikpartikeln bei. Auch der Verbundstoff WPC (Wood Plastic Composite), der oft für Terrassen und Zäune verwendet wird, ist keine geeignete Alternative, da er nicht recycelt werden kann. Holzzäune aus Lärche oder Douglasie sind hingegen eine umweltfreundliche und optisch ansprechende Alternative.
6. Substrate/Blumenerde
Warum nicht Erde selbst herstellen? Ein eigener Kompost fördert die Kreislaufwirtschaft im Garten und kann den Bedarf an Erden und Substraten in Plastikverpackungen für viele Pflanzen deutlich reduzieren oder sogar ersetzen. Zudem gibt es einige Anbieter, die Substrate in stabilen Papierverpackungen anbieten.
Plastikfrei im Garten? Natürlich!
Wenn ihr weniger Kunststoffe im Garten benutzt, produziert ihr damit auch weniger Verpackungsmüll. Außerdem minimiert ihr so die Belastung von Böden und Gewässern durch Mikro- und Nanoplastik. Jeder Schritt hin zu einem plastikfreien Garten unterstützt eine nachhaltige und bewusste Lebensweise und trägt aktiv zum Umweltschutz bei.
Angela Maria Rudolf