5 besondere Gartengeräte und ihre Vorteile
Spaten, Schaufel, Hacke, Rechen gehören zur Grundausstattung in jedem Garten. Darüber hinaus haben viele Gartenbegeisterte hat wohl ihr persönliches Lieblingswerkzeug, das sie im Garten nicht mehr missen möchten. Sven Görlitz, unser Gartenberater aus Baden-Württemberg, stellt unsere 5 Favoriten aus dem Werkzeugschuppen vor.
Tipp 1: die Bypass-Gartenschere
Für Sven Görlitz ist eine gute Gartenschere das wohl wichtigste Gartenwerkzeug, sie darf bei keinem Gartenrundgang fehlen. Mit vielen Scheren macht das Schneiden allerdings wenig Freude. Sie quetschen Äste mehr durch als sie zu schneiden und die Schnittwunde franst aus. Bei einer Gartenschere handelt es sich am besten um eine Bypass-Schere, d.h. eine scharfe Klinge gleitet an einer stumpfen Klinge vorbei. Das sorgt im Gegensatz zu einer sogenannten Amboss-Schere, bei der die scharfe Klinge auf eine glatte Fläche trifft, für einen Schnitt ohne Quetschungen. Die Klingen müssen scharf und leicht einzustellen sein, damit sie gut und gerade laufen. Dazu ist es wichtig, dass die Griffe der Schere gut zur Handgröße passen: mit einer zu großen Schere zu schneiden ist sehr mühsam.
Tipp 2: die Japansäge
Alles, was die Gartenschere nicht schafft, wird am besten mit einer sogenannten Japansäge geschnitten. Mit einer Japan- oder Zugsäge macht das Schneiden richtig Spaß! Wer noch nie damit gearbeitet hat, muss sich beim Schneiden etwas umstellen: Beim Ziehen, ohne viel Druck schneidet sich die Zahnung ins Holz. Hat man den Bogen raus, arbeitet es sich mit diesen Sägen sehr mühelos, ohne zu verkanten und man erhält glatte Schnittflächen. Es lohnt sich hier in gute Sägen mit Baumpfleger-Qualität zu investieren. Der Preis bestimmt letztendlich die Härte und die Schärfe der Klinge und garantiert einen langen Gebrauch. Für die meisten Hausgärten reicht schon eine gute Klappsäge. Wer viel auf der Leiter und im Baum unterwegs ist, sollte ein größeres Modell mit Köcher wählen. Beim Gebrauch ist Vorsicht geboten, die Zahnung ist Rasiermesserscharf und verursacht schon bei leichter Berührung Schnittwunden.
Tipp 3: die Grabegabel
Auch eine Grabegabel sollte in keinem Garten fehlen. Im Gegensatz zu einer Mist- oder Heugabel hat die Grabegabel sehr stabile und breitere Zinken und sie eignet sich damit besonders zum Lockern von Böden. Mit einem festen Tritt auf die Werkzeugkante werden die Zinken in den Boden gestoßen. Im Vergleich zu einem Spaten gelingt dies, Dank geringerem Widerstand, mühelos und erhöht die Überlebenschancen der Würmer im Boden. Im zweiten Schritt wird durch eine Hebelbewegung am Stil der Grabegabel der Boden gelockert, aber nicht - wie beim Umgraben - gewendet. So lassen sich verdichtete Oberböden lockern. Und zwar ohne das gesamte Bodengefüge auf den Kopf zu stellen. Besonders auch bei der Arbeit am Komposthaufen leistet die Grabegabel beste Dienste. Auch hier lohnt es sich, in Qualität zu investieren, sonst bezahlt man das schnell mit verbogenen Zinken. Zur schonenden Bodenlockerung größerer Flächen eignet sich eine Doppelgrabegabel; diese ist breiter und mit 2 Griffen ausgestattet.
Tipp 4: Der Krail oder Kreiel (Art Forke)
Der Krail oder Kreiel gehört auch zur Familie der Gabeln oder Forken. Örtlich gibt es viele verschiedene Namen wie Kartoffelhacke, Vierzahn oder Dunghaken. Er besteht aus einem längeren Stiel und vier, rechtwinklig abgebogenen Zinken. Mit einer ziehenden Bewegung lässt sich mit ihr der Boden lockern, Unkraut entfernen und Mist und Kompost verteilen. Der Krail kann sehr gut auch zur Saatbeet- oder Rasenflächenvorbereitung statt eines Rechens eingesetzt werden. Anfangs ist das Arbeiten gewöhnungsbedürftig, doch mit etwas Übung wurde der Krail zum Allzweckwerkzeug in meinem Garten.
Tipp 5: die Wiedehopfhacke
Sie ist vielleicht ein eher ungewöhnliches Gartenwerkzeug, welches auch nicht allzu häufig zum Einsatz kommt. Wer aber schon mal einen Baumstumpf von Hand ausgegraben hat, wird dieses Werkzeug nie mehr missen wollen. Optisch erinnert die Wiedehopfhacke eher an eine mittelalterliche Waffe als an ein Gartengerät: Am Ende eines kräftigen, kurzen Stiels stehen sich zwei Klingen gegenüber: eine wie ein Beil und eine wie bei einer Hacke. Im Wechsel der beiden Klingen werden Wurzeln durchtrennt und Erde gelockert und entfernt. Bei allen Rodungsarbeiten, im Kampf gegen hartnäckige Brombeeren und auch beim Ziehen von Gräben leistet mir die Wiedehopfhacke unverzichtbare Dienste.
Sven Görlitz