Fassadenbegrünung Der grüne Mantel fürs Haus

Sie verbessern das Mikroklima, dämmen das Haus und filtern die Luft. Das ist nur eine kleine Auswahl der wichtigsten Argumente, die für begrünte Außenwände sprechen. Zu den Vorteilen von Fassadenbegrünungen und was zu beachten ist.

Wilder Wein an Hausfassade
Wilder Wein an Hausfassade   © Breidbach/VWE
Begrünte Außenwände fristen vollkommen zu Unrecht ein Nischendasein bei der Ausgestaltung des eigenen Gartens oder bei der Planung und Errichtung von neuen baulichen Anlagen. Die meisten senkrechten Flächen können einfach und schnell begrünt werden, um neben dem energetischen Aspekt einen ökologischen Mehrwert zu erzeugen - durch die Bereitstellung eines vielfältigen Lebensraums für Vögel und Insekten zu erzeugen. Im dichten Gewirr der Kletterpflanzen bieten sich versteckte Unterschlupfmöglichkeiten und bei blüten- und fruchtragenden Pflanzen bspw. Efeu oder Wilder Wein kommen noch reichhaltige Nahrungsangebote für eine Vielzahl von Tieren hinzu.

Wichtig bei der Auswahl der geeigneten Begrünung ist es, sich einen Überblick über die vorhandenen Bedingungen zu verschaffen, um das richtige System und die passenden Pflanzen auszuwählen.
Kiwi als Fassadenbegrünung an Gerüst
Kiwi als Fassadenbegrünung an Gerüst   © Görlitz/VWE

Bodengebundene Systeme - einfach hoch hinaus

Diese Begrünungsmöglichkeit eignet sich vor allem für sogenannte Selbstklimmer und Gerüstkletterpflanzen, welche von einem Startpunkt am Boden die Fassade empor wachsen. Dabei können die Selbstklimmer eigenständig und ohne Rankhilfe große Gebäudeflächen innerhalb weniger Jahre vollständig begrünen. Um in diese ungeahnten Höhen zu klettern, halten sich selbstklimmende Pflanzen mit Wurzeln oder Haftscheiben am Gebäudekörper fest und beim späteren Entfernen können sie unschönen Spuren hinterlassen. Grundvoraussetzung beim Einsatz von Selbstklimmern ist eine vollkommen intakte Fassade und die Bereitschaft mit dem willkürlichen Ergebnis der Begrünung leben zu können.

Weinstock Rebe Fassadenbegrünung
Fassadenbegrünung mit Weinstock (Rebe)   © Breidbach/VWE
Gerüstkletterpflanzen wachsen nur mit Unterstützung nach oben. Diese schlingenden oder rankenden Pflanzen benötigen zwingend Kletterhilfen, welche auf den Wuchstyp abgestimmt sind und aus Drähten, Gittern, Stäben oder Netzen bestehen. Die Installation der Kletterhilfen ist in diesem Fall aufwändiger, jedoch hinterlassen die Pflanzen keine weiteren Spuren oder Rückstände an der Fassade.

Pflanzentipps

Selbstklimmer

  • Efeu (Hedera helix)

  • Kletterhortensie (Hydrangea petitolaris)

  • Spalthortensie (Shizophragma hydrangeoides)

  • Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia und tricuspidata)

  • Spindelstrauch (Euonymus fortunei)

Gerüstkletterpflanzen

  • Geißblatt (Lonicera henryi)

  • Blauregen (Wisteria floribunda)

  • Kiwi (Actinidia arguta und chinensis)

  • Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum)

  • Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)

  • Trompetenblume (Campsis radicans)

  • Akebie (Akebia quinata)

  • Kletterrosen

  • Fruchtender Wein

Professionell: Fassadengebundene Begrünungssysteme

Lassen sich mit Efeu, Kletterhortensie, Geißblatt und Co. als bodengebundenes System relativ leicht, kostengünstig und schnell Wände begrünen, ist das fassadengebundene System ("vertikales Grün") in seiner Gestaltungswirkung sehr hoch, jedoch mit einem höheren Investitions-, Wartungs- und Installationsaufwand verbunden. Grund dafür ist zum einen die Sicherstellung der Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen, die etwa in speziellen Wandschalen, Rinnensystemen oder in Textil-Substrat-Systemen ohne Bodenanschluss sitzen und zum anderen die Kenntnis darüber, welche Fassadensystem für diese Begrünungsform geeignet sind, um Schäden am Gebäudekörper durch Feuchtigkeitseintritt oder zu starker Belastung zu verhindern.

Die erste grüne Wand selbst anlegen

Die Entscheidung für die richtige Kletterpflanze hängt von vielen Faktoren ab, und umfasst Standortbedingungen wie Lichteinwirkung und Bodenverhältnisse ebenso, wie die Frage nach sommer- oder immergrünen Pflanzen, welche unterschiedliche Auswirkungen etwa für die Dämmwirkung im Winter am Gebäude haben können. Wichtig ist, dass eine jährliche Begutachtung der Kletterpflanzen erfolgt, um eventuell abstehende Pflanzteile einzuflechten, abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen, notwendige Rückschnitte an Fenstern, Fensterläden, Dachrinnen, Fallrohren oder Blitzableitern vorzunehmen und nach Bedarf organisch zu düngen.

Angela Maria Rudolf

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