Gemüsegarten
Im Gemüsegarten ist jetzt wenig zu tun. Ratsam ist es, störende Wildkräuter zu jäten, denn einige Wildkräuter sind auch im Winter aktiv und lassen ihre Samen reifen, z.B. Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris), Vogelmiere (Stellaria media) oder einjähriges Rispengras (Poa annua).
Ernte
Winterportulak (Claytonia perfoliata, syn. Montia perfoliata) auch Tellerkraut oder Postelein genannt, mag es kühl und kann ab September bis März im Freien oder im Gewächshaus ausgesät werden. Er gedeiht sowohl an sonnigen Orten als auch im Halbschatten und beansprucht nur wenig Pflege. Im Frühsommer endet seine Vegetatioszeit. Dann verschwindet er, aber nicht ohne sich zuvor selbst ausgesät zu haben. Winterportulak ist ein typischer Wintersalat, an dem alles essbar ist: Blätter, Blüten und nach kurzem Dünsten auch die Wurzeln. Die Haupterntezeit ist von März bis Anfang April.
Meerrettich ist reich an Senfölglycoside, die gegen Erkältung wirken und vielen Wintergerichten Schärfe geben. Im Garten ist Meerrettich anspruchslos und kann sehr alt werden. Wenn ihr ernten wollt, stecht ihr den Spaten im Randbereich, aber noch innerhalb der Staude, an einem kräftigen Blattbüschel möglichst tief in die Erde. Das abgetrennte Wurzelstück sollte frisch verarbeitet werden. Ist die Ernte etwas größer ausgefallen, kann der Rest in einer verschlossenen Box zwei Wochen lang in Kühlschrank aufbewahrt werden.
Bodenschutz
Grundsätzlich werden wir uns wohl auf ausbleibende Niederschläge und trockene Böden einstellen müssen. Wie nachhaltig wir den Wassergehalt des Bodens nutzen, hängt auch von der Art und Weise der Bodenbearbeitung ab. Wassersparend ist die flache Bodenbearbeitung verglichen mit dem Umgraben oder einer anderen tiefen Bodenlockerung. Bei der flachen Bodenbearbeitung wird das Beet nicht tiefer als 8 cm gelockert. Als Werkzeug eignet sich bspw. der Grubber. Ein weiterer Vorteil entsteht durch die vermehrte Anreicherung von organischem Kohlenstoff. Das fördert die Fruchtbarkeit des Bodens und seine Fähigkeit, mehr Wasser zu speichern.
Weitere Maßnahmen für den sparsamen Umgang mit dem Bodenwasser sind: Das Abdecken der Beete mit Mulchen, die Beschattung durch Gründünger und häufiges Hacken der unbedeckten Oberfläche.
Winterschutz
Kürbisse müssen jetzt rein. Sie bleiben in einem kühlen und trockenen Raum etliche Wochen lang frisch. Damit die Früchte keine Druckstellen bekommen, können sie auf Wellpappe gelagert und ab und zu gewendet werden.
Wintergrüne Küchenkräuter aus wärmeren Ländern wie Bergbohnenkraut (Satureja montana), Lavendel (Lavendula angustifolia), Salbei (Salvia officinalis), Thymian (Thymus vulgaris) und Ysop (Hyssopus officinalis) können bei schneefreiem Frostwetter erfrieren. Mit einem Schutz aus Nadelholzzweigen, wie bei den Rosen beschrieben, überstehen sie den Winter sicherer. Hier bietet sich die gute Gelegenheit für eine zweite Nutzung der ausgedienten Weihnachtstanne.
Wolfgang Roth