Tipps zur Herbstpflege im Ziergarten Zwiebelblumen, Ziergräser, Dahlien, Gartenteich, Rosen & Kübelpflanzen

Tipps zur Pflege im herbstlichen Ziergarten und zu Zwiebelblumen, Ziergräsern, Dahlien, Rosen und Kübelpflanzen.

kurz & knapp

Im Herbst werden Gartenbeete für den Winter vorbereitet, wobei Umgraben oder Mulchen möglich ist, Stauden meist nicht geschnitten werden müssen und Samenstände vielen Tieren als Unterschlupf dienen. Blumenzwiebeln können nach der Lasagne-Methode geschichtet gepflanzt werden, während Teiche vor Falllaub geschützt und frostempfindliche Pumpen eingelagert werden sollten. Ziergräser und Staudenreste bleiben stehen, Dahlienknollen werden frostfrei überwintert, und nicht winterharte Kübelpflanzen brauchen angepassten Schutz oder einen hellen, kühlen Winterstandort. Winterharte Pflanzen können draußen bleiben, sollten aber bei Frost gegossen oder Töpfe geschützt werden. Rosen profitieren im Herbst von Pflanzung und ADR-geprüften Sorten für einen Vorsprung gegenüber Frühjahrspflanzung.

Pflegemaßnahmen

Umgraben oder Mulchen? Für einige ist das Umgraben der Gemüsebeete unverzichtbar, weil die Beete "schwarz" in den Winter gehen müssen. Nachhaltiger und mit viel weniger Arbeit verbunden ist das Abdecken der Beete mit Falllaub und anderen Pflanzenteilen. Oft hat sich die Mulchschicht bis zum Frühjahr soweit zersetzt, dass sie sich mit dem Grubber oder Sauzahn in die Erde einarbeiten lässt.

Stauenbeet
Verblühte Staudenbeete im Herbst einfach stehen lassen und den Rückschnitt auf das Frühjahr verschieben.   © Verband Wohneigentum/Rudolf
Das Zurückschneiden von Stauden im Herbst ist in der Regel nicht erforderlich. Die ausgereiften Samenstände und trockenen Pflanzenteile dienen vielen Insekten als Unterschlupf und Vögeln als Nahrung. Nur wenn eine Ausbreitung durch Selbstaussaat verhindert werden soll, müssen die Fruchtstände vor dem Abreifen entfernt werden.

Holzstapel, Reisig- und Steinhaufen sind dringend gesuchte Winterquartiere für viele Tiere. Damit Igel, Eidechsen & Co. den Winter gut überstehen, sollten diese Haufen bis zum Frühjahr ungestört liegen bleiben.

Blumenzwiebeln

Herbstzeitlose
Jetzt blühen Herbstzeitlose.   © Wolfgang Roth
Die nächsten Wochen sind ideal, um Blumenzwiebeln zu stecken. Ein Frühlingsbeet, auf dem es besonders lange blüht, wird nach der "Lasagne-Methode" bepflanzt. Dabei werden die Blumenzwiebeln, sortiert nach deren Blühbeginn, in drei Schichten gepflanzt: ganz unten die Blumen mit spätestem Blühbeginn wie Tulpen oder Hyazinthen, in der Mittelschicht Narzissen und Krokusse und oben Schneeglöckchen.

Das Frühlingsbeet wird einen Spatenstich tief ausgehoben, die unterste Zwiebelschicht eingesetzt und mit einer Erdschicht in Zwiebelstärke abgedeckt. Die übrigen Schichten folgen entsprechend. Die Lage der Zwiebeln in der Erde ist egal - sie richten sich nach der Gravitation und finden immer den Weg zum Licht.

Gartenteich

Schützt kleine und mittlere Gartenteiche mit einem aufgespannten Netz vor Falllaub oder fischt es regelmäßig ab. Faulendes Laub reduziert den Sauerstoffgehalt im Wasser, setzt Nährstoffe frei, die Algenwachstum fördern, und führt zur Schlammansammlung am Teichgrund. Auch abgestorbene Wasserpflanzen und überschüssiges Fischfutter verschlechtern die Wasserqualität. Ab Wassertemperaturen unter 10 °C fressen die Fische nicht mehr und sollten nicht mehr gefüttert werden.

Frostempfindliche Wasserpumpen und Wasserspiele nach gründlicher Reinigung in einem mit Wasser gefüllten Gefäß frostfrei lagern.

Ziergräser

Viele Ziergräser werden wegen ihrer hübschen Blüte im Sommer geschätzt. Auch die trocken gewordenen Fruchtstände sind eine schöne Zierde und halten bis in den Winter hinein. Abgestorbene Pflanzenteile von Stauden und Gräsern stehenzulassen, ist umweltfreundlich: Sie dienen vielen Tieren als Überwinterungsplätze.

Schnittblumen

Rettet Dahlienblüten vor dem Erfrieren: Schneidet vor dem ersten Nachtfrost einen farbenfrohen Strauß und überwintert die Knollen trocken und frostfrei. Schnittblumen halten länger in einer gereinigten Vase; hartnäckige Beläge lassen sich mit Zahnspangen- oder Gebissreinigungstabletten leicht entfernen.

Kübelpflanzen

Nicht winterharte Kübelpflanzen sollten so lange wie möglich draußen stehen. Tropische Pflanzen wie Banane (Musa), Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) oder Wunderblume (Bougainvillea) vertragen keine Temperaturen unter 0 °C. Pflanzen aus mediterranen Regionen wie Zitrusgewächse (Citrus), Oleander (Nerium oleander) oder Schmucklilie (Agapanthus) halten geringe Frosteinwirkungen bis -5 °C aus. Wandelröschen (Lantana), Fruchtfeige (Ficus) und Lorbeerbaum (Laurus nobilis) verkraften bis zu -10 °C und können am längsten draußen bleiben.

Kübelpflanzen, die ihr Laub im Winter behalten, benötigen einen möglichst hellen und kühlen Überwinterungsort bei etwa 10 °C. Vor dem endgültigen Einräumen sollten sie auf Schädlinge kontrolliert und gegebenenfalls behandelt werden. Eine regelmäßige Kontrolle im Winterquartier bleibt unerlässlich.

Winterharte Kübelpflanzen können draußen gelassen werden, sollten aber in frostfreien Perioden gegossen werden. Empfindliche Töpfe können z. B. in Luftpolsterfolie eingepackt werden. Pflanzen, die das Laub abwerfen, kommen ohne Licht aus, möchten aber ebenfalls kühl gehalten und nur sparsam gegossen werden.

Rosen

Rosen erleben im Herbst aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit eine wahre Renaissance. Jetzt ist eine ausgezeichnete Pflanzzeit für wurzelnackte Rosen oder Container-Pflanzen, die dadurch einen Wachstumsvorsprung gegenüber einer Frühjahrspflanzung erhalten. Bei der großen Vielfalt an Rosensorten erleichtert das ADR-Gütesiegel die Auswahl. Es steht für "Allgemeine Deutsche Rosenneuheitsprüfung" und garantiert Qualität durch ein hartes Ausleseverfahren an 11 Standorten in Deutschland.

Angela Maria Rudolf & Wolfgang Roth

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