Im September, wenn der Tau erst spät am Tag verschwindet, werden überall im Garten Spinnweben sichtbar. Spinnen sind aus unserer Sicht nützlich, denn sie fressen Insekten wie Blattläuse und Mücken. Die Achtbeiner gehen besonders gern in strukturreichen Gärten mit Sträuchern und Büschen sowie Stein- und Holzhaufen auf die Jagd.
Nach den sommerlichen Strapazen braucht der Rasen Unterstützung. Eine kaliumbetonte Düngung macht ihn fit für den Winter. Denn Kalium verringert die Frostanfälligkeit, stabilisiert die Zellwände und erhöht die Widerstandskraft gegen Pilzinfektionen. Entsprechende Herbst-Rasendünger sind im Fachhandel zu bekommen. Rasen ist auch für das regelmäßige Abharken von Falllaub dankbar, denn er nutzt jeden Sonnenstrahl, um sich für die dunkle Jahreszeit zu rüsten.
Bedenkt beim Aufräumen im Garten, dass viele Tiere ihr Winterquartier unter abgetrockneten Stauden, zwischen Grasbüscheln oder in Laub- oder Reisighaufen finden.
Wenn ihr einen Rasen anlegen wollt, dann ist die Zeit im September sehr gut geeignet. Nicht die preisgünstige, aber die schnellste Art zu einem strapazierfähigen Rasen zu kommen, ist das Verlegen von Rollrasen. Der ist sogar nach kurzer Zeit begeh- oder bespielbar. Nicht von den vorbereitenden Erdarbeiten, aber von den Kosten unterscheidet sich der direkt an Ort und Stelle ausgesäte Rasen. Er ist billiger zu haben. Aber bei beiden Varianten ist der ökologische Wert für den Garten eher niedrig.
Wenn ihr die Natur fördern wollt, ist das Anlegen einer artenreiche Grünfläche mit Gräsern und Kräutern der richtige Weg. Auch dafür ist jetzt die passende Zeit.
Zu den ersten Zwiebelgewächsen gehören die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) und die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Nicht so eilig haben es die Frühlingsblüher wie Krokus, Narzissen und Tulpen, deren Zwiebeln ab Oktober in den dann etwas abgekühlten Boden gesteckt werden sollten.
Narzissen und Tulpen lassen sich zu wunderschönen Sträußen binden, die lange in der Vase halten. Wenn ihr jetzt Blumenzwiebeln reihenweise in ein Beet pflanzt, bekommt ihr im nächsten Jahr genügend Blüten für dekorative Frühlingssträuße.
Besonders natürlich und nicht von Menschenhand gepflanzt, wirken Zwiebelblumen, die sich selbst vermehren und größere Flächen besiedeln: Z:B. Blaustern (Scilla sibirica), Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Schneestolz (Chinodoxa luciliae), Wilkrokus und Winterling (Eranthis hyemalis).
Zeit zum Pflanzen wird es für Zweijährige Sommerblumen wie Bartnelke (Dianthus barbatus), Fingerhut (Digitalis purpurea), Goldlack (Cheiranthus cheiri), Marienglockenblume (Campanula medium) und Stockrose (Alcea ficifolia). Sollten sich "Zweijährige" selbst ausgesät haben, können sie ausgegraben und an eine andere Stelle verpflanzt werden.
Noch blühen Dahlien, Indisches Blumenrohr (Canna-Indica-Hybriden) und Knollenbegonien.
Wenn die ersten Nachtfröste vorüber sind, müssen die "Knollen" aufgenommen, von anhaftender Erde und faulenden Pflanzenteilen gereinigt sowie getrocknet werden. Danach überwintern die "Knollen" an einem frostfreien Platz, in Zeitungspapier eingewickelt oder mit Sand bedeckt, in einer Kiste.
Der September ist grundsätzlich eine gute Zeit, um Stauden zu teilen. Ältere Exemplare von Taglilien (Hemerocallis x cultorum), Pfingstrosen (Paeonia spp.), Christ- und Lenzrosen (Helleborus spp.) sind empfindlich und sollten schonend geteilt werden. Säubert den Wurzelballen unter einem Wasserstrahl von anhaftender Erde und durchtrennt dann die freigelegten Wurzeln mit einem Messer.
Iris und andere Stauden, die ihr Laub bereits einziehen, können durch das Zerteilen des Wurzelstocks entweder vermehrt oder alte Exemplare verjüngt werden. Setzt die Stauden mit dicken Rhizomen nur so tief in die Erde, dass ihre Oberseite noch sichtbar bleibt.
Optimal ist auch die Pflanzzeit für im Frühjahr blühende Stauden. Mit den Sommerblühern könnt ihr euch bis Oktober Zeit lassen.
Wenn Winter- und Immergrüne Gehölze zeitig im September gepflanzt werden, bleibt ihnen bis zum Winter genügend Zeit zum tiefen Einwurzeln. Der Vorteil gegenüber dem üblichen Pflanztermin im Frühjahr ist, dass sich die Wurzeln bereits größere Tiefen erschlossen haben und dadurch eventuelle Trockenphasen sicherer überstehen.
Wolfgang Roth