Ziergarten

Blumenzwiebeln setzen - Pflege und Neuanlage des Rasens - Stauden teilen - Mahd Blumenwiese - Knollen der Sommerblüher ausbuddeln

Pflanzzeit

Für Stauden und Ziergehölze beginnt die Hauptpflanzzeit. Bei der Auswahl der Pflanzen sollten wir auch an deren Nutzen für Insekten denken. Viele von ihnen sind auf Pollen und Nektar als Nahrung angewiesen. Mit der "richtigen" Wahl leisten wir einen erheblichen Beitrag gegen das Insektensterben. Auch unter den Ziergehölzen gibt es viele Arten, deren Blüten eine ergiebige Nahrungsquelle sind. Eine besondere Aufgabe erfüllen Pflanzen, die ihre Blüten öffnen, wenn die Nahrung knapp ist. Beispielsweise blühen die Winterheide (Erica carnea) und die Chinesische Mahonie (Mahonia bealei und M. media) vom Winter bis zum Frühjahr. Im Vorfrühling folgt dann die Kornelkirsche (Cornus mas und C. Officinalis). Knapp ist die Nahrung auch am Ende der Vegetationszeit. Dann blühen noch die Sommerheide (Calluna vulgaris) und der Gewöhnliche Efeu (Hedera helix).

Selten Efeu blüht im Herbst und zieht Schwebfliege an
Als eine der wenigen Pflanzen blüht Efeu im Herbst und zieht Schwebfliegen an.   © Wolfgang Roth
Wer keinen kletternden Efeu möchte, kann als Alternative die Sorte `Arborescens` pflanzen, die zu einem 150 cm hohen Strauch heranwächst. Über einen besonders langen Zeitraum von Mai bis Oktober blühen Rosen. Sorten mit ungefüllten und halbgefüllten Blüten sind für Insekten sehr attraktiv.
Ziersträucher mit gefüllten Blüten sind als Nährgehölz meistens uninteressant, da durch Züchtung die mit Pollen besetzten Staubblätter zu Blütenblättern umgewandelt wurden.

Blumenwiese mähen

Auf der Blumenwiese steht die letzte Mahd an. Damit die nachwachsenden Kräuter den Winter überstehen, brauchen sie jetzt Licht und Luft für einen kräftigen Wachstumsschub. Räumt das Mähgut nicht sofort ab, sondern lasst es einige Tage lang liegen und welken. Dadurch reifen Samen nach und werden aus ihren Kapseln fallen. Wie oft Blumenwiesen im Jahr zu mähen sind, hängt u.a. vom Standort ab. Auf mageren Wiesen kann ein Schnitt genügen, während auf nahrhaften Böden drei erforderlich sein können.

Rasen

Nach den sommerlichen Strapazen braucht der Rasen Unterstützung. Eine kaliumbetonte Düngung macht ihn fit für den Winter. Denn Kalium verringert die Frostanfälligkeit, stabilisiert die Zellwände und erhöht die Widerstandskraft gegen Pilzinfektionen. Entsprechende Herbst-Rasendünger sind im Fachhandel zu bekommen. Rasen ist auch für das regelmäßige Abharken von Falllaub dankbar, denn er nutzt jeden Sonnenstrahl, um sich für die dunkle Jahreszeit zu rüsten.

Bedenkt beim Aufräumen im Garten, dass viele Tiere ihr Winterquartier unter abgetrockneten Stauden, zwischen Grasbüscheln oder in Laub- oder Reisighaufen finden.
Wenn ihr einen Rasen anlegen wollt, dann ist die Zeit im September sehr gut geeignet. Nicht die preisgünstige, aber die schnellste Art zu einem strapazierfähigen Rasen zu kommen, ist das Verlegen von Rollrasen. Der ist sogar nach kurzer Zeit begeh- oder bespielbar. Nicht von den vorbereitenden Erdarbeiten, aber von den Kosten unterscheidet sich der direkt an Ort und Stelle ausgesäte Rasen. Er ist billiger zu haben. Aber bei beiden Varianten ist der ökologische Wert für den Garten eher niedrig. Wenn ihr die Natur fördern wollt, ist das Anlegen einer artenreiche Grünfläche mit Gräsern und Kräutern der richtige Weg. Auch dafür ist jetzt die passende Zeit.

Blumenzwiebeln setzen

Zu den ersten Zwiebelgewächsen gehören die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) und die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Nicht so eilig haben es die Frühlingsblüher wie Krokus, Narzissen und Tulpen, deren Zwiebeln ab Oktober in den dann etwas abgekühlten Boden gesteckt werden sollten.
Narzissen und Tulpen lassen sich zu wunderschönen Sträußen binden, die lange in der Vase halten. Wenn ihr jetzt Blumenzwiebeln reihenweise in ein Beet pflanzt, bekommt ihr im nächsten Jahr genügend Blüten für dekorative Frühlingssträuße.
Besonders natürlich und nicht von Menschenhand gepflanzt wirken Zwiebelblumen, die sich selbst vermehren und größere Flächen besiedeln: z:B. Blaustern (Scilla sibirica), Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Schneestolz (Chinodoxa luciliae), Wildkrokus und Winterling (Eranthis hyemalis).

Zweijährige Sommerblumen pflanzen

Zeit zum Pflanzen wird es für zweijährige Sommerblumen wie Bartnelke (Dianthus barbatus), Fingerhut (Digitalis purpurea), Goldlack (Cheiranthus cheiri), Marienglockenblume (Campanula medium) und Stockrose (Alcea ficifolia). Sollten sich "Zweijährige" selbst ausgesät haben, können sie ausgegraben und an eine andere Stelle verpflanzt werden.

Sommerblühende Knollenpflanzen sichern

Noch blühen Dahlien, Indisches Blumenrohr (Canna-Indica-Hybriden) und Knollenbegonien.
Wenn die ersten Nachtfröste vorüber sind, müssen die "Knollen" aufgenommen, von anhaftender Erde und faulenden Pflanzenteilen gereinigt sowie getrocknet werden. Danach überwintern die "Knollen" an einem frostfreien Platz, in Zeitungspapier eingewickelt oder mit Sand bedeckt, in einer Kiste.

Stauden teilen

Der September ist grundsätzlich eine gute Zeit, um Stauden zu teilen. Ältere Exemplare von Taglilien (Hemerocallis x cultorum), Pfingstrosen (Paeonia spp.), Christ- und Lenzrosen (Helleborus spp.) sind empfindlich und sollten schonend geteilt werden. Säubert den Wurzelballen unter einem Wasserstrahl von anhaftender Erde und durchtrennt dann die freigelegten Wurzeln mit einem Messer.

Iris und andere Stauden, die ihr Laub bereits einziehen, können durch das Zerteilen des Wurzelstocks entweder vermehrt oder alte Exemplare verjüngt werden. Setzt die Stauden mit dicken Rhizomen nur so tief in die Erde, dass ihre Oberseite noch sichtbar bleibt.

Wolfgang Roth

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